DW-Reporterin Inga Sieg und ihr Team begleiteten Steffen Zuther, Projektleiter der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), und ein internationales Forscherteam im Mai 2016 auf einer Expedition. Sie legten binnen einer Woche über tausend Kilometer durch die weitgehend unbesiedelten Weiten Kasachstans zurück. Sieg hat viele Stunden Videomaterial, Fotos und O-Töne mit Hilfe der Multimediasoftware Pageflow zu einem mitreißenden Erzählfluss verarbeitet. Mysteriöses Massensterben der Urtiere
Die Arbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) ist ein unerlässlicher Baustein für den Schutz der bedrohten Saiga-Antilopen. Steffen Zuther, ZGF-Projektleiter in Kasachstan: "Die Saigas im vergangenen Jahr in so großen Mengen und so qualvoll sterben zu sehen, hat uns allen die Tränen in die Augen getrieben." Ob das Bakterium erneut zuschlagen würde, war eine der zentralen Fragen der Expedition. "Nur wenn wir auf lange Sicht wieder große Saigabestände haben, kann die Art auf Dauer überleben." Doch die seltenen Tiere schienen in dem Gebiet, das knapp die Größe Frankreichs hat, zunächst tagelang wie vom Erdboden verschluckt ... Netzdokumentation in drei Sprachen Wer die Multimedia-Reportage "Saigas in Not" aufruft, fiebert mit und erlebt, wie es den Forschern im letzten Moment doch gelingt, die Antilopen und ihre neugeborenen Kälbchen zu finden. Die Dokumentation ist auf Deutsch, Spanisch und Englisch auf den Seiten des DW-Projekts Global Ideas freigeschaltet. Global Ideas ist die mehrfach preisgekrönte Umweltreihe der DW, die Vorzeigeprojekte zum Schutz der globalen Artenvielfalt weltweit zeigt. Global Ideas wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert. Deutsch: www.dw.com/german/saigas Englisch: www.dw.com/saigas Spanisch: www.dw.com/spanish/saigas Die Saiga Antilope (saiga tartarica) ist eine wandernde Antilopenart, die in zwei Unterarten und fünf Hauptpopulationen vorkommt: drei dieser Populationen halten sich in Kasachstan auf, eine in Russland (Kalmykia) und eine in der Mongolei. Einige Tiere wandern bis ins südliche Russland und nach Usbekistan. In den 1970er-Jahren gab es zwei Millionen Saiga Antilopen. Seit den 1990er-Jahren schrumpfen die Bestände dramatisch. Besonders nach Ende der Sowjetunion wurden die Sagia stark bejagt. Dabei waren sowohl ihr Fleisch als auch die Hörner der männlichen Tiere begehrt, die in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden. Zu Beginn des Jahrhunderts hatten nur wenige Tausend Tiere der Betpak Dala Population überlebt, die einst eine kappe Million Saiga Antilopen umfasste. Seit 2003 hatte sich die Population deutlich erholt und zählte im April 2015 noch 240.000 Tiere, ehe das katastrophale Massensterben im Mai 2015 die Population um 90 Prozent dezimierte.
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