Laut einer Studie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität gab es zur WM 2006 insbesondere während der spannenden deutschen Spiele wie dem entscheidenden 1:0 gegen Polen deutlich mehr Herznotfälle. Beim bedeutungslosen Kick um den dritten Platz dagegen ging die Zahl der Herznotfälle spürbar zurück. "Ganz offensichtlich kann sich beim Mitfiebern vor dem Fernseher enormer emotionaler Stress aufbauen, der schlimmstenfalls sogar in einem Notfall mündet", so Patric Stamm. Doch was kann man tun? Den Fernseher vor dem Elfmeterschießen auszumachen, ist ja schließlich auch keine zufriedenstellende Lösung. Das beste - wenn auch nur langfristige -Gegenmittel heißt: moderater Ausdauersport wie Laufen, Rad fahren oder Schwimmen. Wer Vorerkrankungen hat, sollte allerdings vorher seinen Arzt aufsuchen, um mit ihm geplante Aktivitäten abzustimmen. Generell herrscht in den kommenden Wochen für alle Fußballbegeisterten Ausnahmezustand - wohl auch hinsichtlich der Gesundheit: Alkoholkonsum, wenig Schlaf, Bratwurst, Chips und Co. dürften häufige Begleiterscheinungen der EM 2016 sein. "Andererseits ist es realitätsfern und auch nicht wünschenswert, den Menschen das Feiern zu vermiesen", sagt Stamm. Es gilt: Wer sich gesund ernährt und ausreichend bewegt, darf sich zu besonderen Anlässen auch mal die eine oder andere Sünde erlauben. "An den Tagen zwischen den Spielen der deutschen Mannschaft können dann ja gerne Salate, Obst und Fruchtschorlen aufgetischt und wieder eigene sportliche Aktivitäten durchgeführt werden", regt Patric Stamm an.
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