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Politik & Gesellschaft   
Tausende Briefe an die Kanzlerin
Bundesweite Kampagne fordert verbindliche Regeln für Unternehmen
Anlässlich des Weltladentages am 14. Mai rufen mehr als 400 Weltläden und Aktionsgruppen in ganz Deutschland zu einer Brief-Aktion an Bundeskanzlerin Merkel auf. Sie fordern einen verbindlichen Schutz der Menschen- und Arbeitsrechte weltweit. Die bundesweiten Aktionen finden im Rahmen der Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." vom Forum Fairer Handel und dem Weltladen-Dachverband statt.

Täglich werden weltweit Menschen- und Arbeitsrechte verletzt. Auch deutsche Unternehmen sind entlang ihrer Produktionsketten direkt oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen im Ausland beteiligt. Bislang fehlt es international und in Deutschland an verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Unternehmen.

Die bundesweite Brief-Aktion der Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." fordert Bundeskanzlerin Merkel auf, deutsche Unternehmen zu verpflichten, die Menschenrechte weltweit zu schützen. Mitte Juni wird das Bundeskabinett über den Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte entscheiden. Allerdings gibt es Hinweise aus Regierungskreisen, dass einige Ministerien verbindliche Regeln verhindern wollen.

"Wir wollen Druck machen, damit die Bundesregierung endlich eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen einführt. Gesetzliche Regeln für Unternehmen sind unerlässlich, denn bislang können diese für Menschenrechtsverletzungen entlang ihrer Lieferketten im Ausland nicht verantwortlich gemacht werden", betont Armin Massing, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel. "Es ist ein entscheidender Moment. Mit einer verbindlichen Regelung würde die Bundesregierung ein deutliches Zeichen für den Schutz der Menschenrechte weltweit setzen", so Anna Hirt, Kampagnenreferentin des Weltladen-Dachverbandes.

Anlässlich des Weltladentages am 14. Mai machen etwa 400 Weltläden und Aktionsgruppen auf die Missstände in globalen Wertschöpfungsketten aufmerksam. In Fußgängerzonen und auf Marktplätzen deutscher Innenstädte werden in Straßeninstallationen Anzüge auf den Boden geklebt. Mit den Aktionen laden die Fair-Handels-Aktiven Passant/innen ein, sich den Forderungen der Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." anzuschließen und persönlich einen Brief an Kanzlerin Merkel zu unterschreiben. Vom 17. bis 20. Mai werden dann tausende Briefe an Frau Merkel abgeschickt, damit sie kurz vor der entscheidenden Kabinettssitzung im Kanzleramt ankommen. Der Brief an die Bundeskanzlerin kann entweder im Weltladen oder online unter www.forum-fairer-handel.de/kampagne unterzeichnet werden.

Die Forderungen der Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." an die Bundesregierung:
Forum Fairer Handel und Weltladen-Dachverband fordern die Bundesregierung auf, 2016 ein Gesetz zu erarbeiten, das
  • deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt entlang der gesamten Lieferkette zu identifizieren, negativen Auswirkungen entgegenzuwirken sowie eingetretene Schäden zu beheben (Sorgfaltspflicht),
  • klarstellt, dass Unternehmen für eingetretene Schäden haftbar gemacht werden können, wenn sie die Einhaltung dieser Sorgfaltspflicht nicht nachweisen können,
  • Betroffenen aus dem Ausland ermöglicht, deutsche Unternehmen wegen der Verletzung der gebührenden menschenrechtlichen Sorgfalt vor deutschen Gerichten verklagen zu können.


Setzen Sie sich mit uns für mehr Unternehmensverantwortung ein!
Jetzt Brief an Kanzlerin Merkel unterschreiben: bit.ly/1Q3rT42
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.forum-fairer-handel.de
v.vasileva@forum-fairer-handel.de
    

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