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In der Rubrik:   
Umweltschutz   
Umweltnachrichten November 2000
zusammengestellt von Norbert Suchanek
Müllverbrennung verseucht Arktis

Immer mehr Schadstoffe landen in Kanadas arktischer Region. Ursache sind Müllverbrennungsanlagen, Zementfabriken (in denen oft ebenfalls Müll verbrannt wird) sowie andere Industriebetriebe aus anderen Teilen Kanadas, den USA und Mexiko. Vor allem Dioxin kommt mit den Luftströmen aus den Müllverbrennungsanlagen im Süden in den hohen Norden Amerikas, zeigt ein nun veröffentlichter Report des Center for Biology of Natural Systems am Queen s College in New York. Die Situation ist vor allem ungünstig für die indianische Bevölkerung dieser Region. Blutuntersuchungen zeigen, daß sie bereits stark mit diesen menschengemachten "Umweltgiften" belastet sind.<

10 Millionen Tonnen Gift-Abfälle

Allein Mexiko-Stadt produziert jährlich 10 Millionen Tonnen Sonder-Abfälle - und weiß im Grunde nicht wohin damit. Giftige Batterien, medizinischer Abfall von Krankenhäusern, gebrauchte Spritzen: fast alles landet oft auf einfachen Deponien, wo Kinder spielen, oder nach verwertbaren Abfällen suchen: Eine ökologische und gesundheitliche Zeitbombe tickt in Mexiko-Stadt und vielen anderen Großstädten der südlichen Hemisphäre. Lediglich fünf Prozent der chemischen und industriellen Abfälle Mexikos werden derzeit adäquat behandelt oder korrekt, nach dem Stand der Technik "entsorgt."<

China: Bauern wehren sich gegen Umsiedlung

In China entsteht derzeit der mit größte und umweltschädlichste Staudamm der Welt - mit deutscher Unterstützung. Nach Informationen von Human Rights in China und dem International Rivers Network haben Bauern, die wegen des Drei-Schluchten-Staudamms bereits umgesiedelt worden sind oder umgesiedelt werden sollen, sich mit Protesten oder der Rückkehr in ihre Dörfer gewehrt. Übrigens: Auf der EXPO wurde der Staudamm als tolles Öko-Projekt "verkauft".<

Grüne warnen vor Atomstrom-Importen aus Tschechien

Die Grünen im Bayerischen Landtag befürchten, dass der Stromkonzern E.ON konventionelle bayerische Kraftwerke schließen will, um dafür billigen Atomstrom aus dem tschechischen Tschernobyl-Reaktor Temelin zu importieren. "Es muss unbedingt verhindert werden, dass ein Kraftwerk wie Arzberg abgeschaltet wird und stattdessen der tschechische Risikoreaktor Temelin ans Netz geht", schlägt deshalb die oberfränkische Grünen-Abgeordnete Ulrike Gote in einer Pressemitteilung der Grünen Alarm. Wo aber war der Alarm der bayerischen Grünen gegen den, von der rotgrünen Regierung abgesegneten Export der gefährlichen, im einst grünen Hessen nicht genehmigten Atomkern-Brennstoff-Anlage aus Hanau nach Rußland?<

Krieg um Wasser

Das Pazific Institute hat eine Chronology aller bekannten Konflikte um Wasser-Ressourcen seit 1500 AD zusammengestellt. Sie ist im Internet abzurufen unter: www.worldwater.org/conflictIntro.htm.<

WWF läßt sich von Shell Sprit bezahlen

Der WWF (World Wide Fund for Nature) hat offensichtlich keine Probleme mit hohen Benzinkosten. Dies gilt zumindest für WWF Neuseeland. Dort soll der Shell-Konzern die Sprit-Rechnungen des Umweltverbandes bezahlt haben. Wie es heißt, soll Shell auch wieder einen Sitz im Kuratorium des WWF Neuseeland bekommen. Dort sitzen bereits der leitende Direktor von Toyota New Zealand, sowie als Vorstand der ehemalige Generalmanager der Fluglinie Air New Zealand. Der WWF International hat sich zwar nie gegen zuviel Nähe zu Wirtschaft und Banken gewährt. Aber die Industrie-Nähe in Neuseeland geht doch etwas zu weit, oder?<

Arme zahlen Folgen von großen Dämmen

In den vergangenen 50 Jahren wurden hunderte von Großstaudämmen in Indien gebaut: Die Kosten trugen und tragen die finanziell gesehen armen Bevölkerungen. Während Industrie und industrielle Landwirtschaft profitierten, hätten besonders Ureinwohner das nachsehen, die von ihrem Land vertreiben wurden. Das zeigt zumindest eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung der World Commission on Dams (WCD). Der Bericht schätzt, daß außerdem jedem der großen Dämme in Indien etwa 5.000 Hektar Wald zum Opfer gefallen sind. In anderen Tropenländern sieht die Bilanz der Großstaudämme nicht besser aus. Weltweit gibt es derzeit 45.000 große Staudämme - und weitere werden gebaut.<

Öl-Preis-Proteste hier - Umweltzerstörung dort

Hier protestieren kurzsichtige Politiker sowie Auto- und LKW-Transportlobby gegen hohe Spritpreise. Ein paar tausend Kilometer entfernt kämpfen Ureinwohner in Sibirien gegen die Verseuchung ihrer Umwelt durch die Erdöl-Förderung. Die Menschenrechtsorganisation Survival International klagt: "Ihr Land wird zerstört, ihre Rentiere getötet." Die Situation der Ureinwohner Sibiriens wie dem Volk der Khanty sei so aussichtslos, daß viele von ihnen in den Selbstmord getrieben werden. Mehr Infos: Survival International, email is@survival-international.org, Internet www.survival- international.org, Fax: +44 (0)20 7242 1771<

Öko-Schlemmen im Deutschen Bundestag

Der Münchner Feinkosthändler Michael Käfer hatten im Oktober gut lachen: an einem einzigen Tag kochte und bruzzelte Käfer im Abgeordneten-Restaurant des Deutschen Bundestages Gerichte, die aus Zutaten aus fairem Handel und aus biologischem Anbau stammten. Das ganze war eine Aktion des Weltladen-Dachverbands anlässlich des Welternährungstages. Bleibt die Frage: Warum gibt's nicht täglich faires Bio-Essen im Deutschen Bundestag? Die Abgeordneten-Diäten sind nun wirklich nicht so knapp bemessen, so daß die schwarz-rot-grünen Abgeordneten beim Essen sparen müßten.<


 
Quelle: Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
http://www.derspatz.de/
derSpatz@t-online.de
    

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