Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 11.01.2016
Folgen der Atomkatastrophe für die Biosphäre
Neben den Folgen für die menschliche Gesundheit interessieren Wissenschaftler vor allem die ökologischen Konsequenzen der Atomkatastrophe von Fukushima.
Der Mensch ist ebenso Teil der Biosphäre wie Tiere und Pflanzen und jeder Schaden an der Umwelt hat auch unmittelbare Folgen für den Menschen. Zudem sind in der Tier- und Pflanzenwelt Schäden durch Radioaktivität unter Umständen frühzeitiger und sensitiver bemerkbar, so dass sich Anhaltspunkte für mögliche Effekte auf die menschliche Gesundheit ergeben können. Da Pflanzen ortsständig sind, lassen sich an ihnen auch gut lokale Effekte nachvollziehen.

In vergangenen Newslettern haben wir bereits über die Folgen für Tiere berichtet (siehe Link am Ende dieses Artikels), nun untersuchten Wissenschaftler des japanischen Strahlenforschungs-Instituts kürzlich den Bestand japanischer Momi-Tannen in der Sperrzone rund um die Atomanlage Fukushima Dai-ichi. Das Forschungsteam um Watanabe et al. fand dabei einen signifikanten Zusammenhang zwischen Strahlendosen und morphologischen Abnormitäten im Geäst der Tannen.
Im Wald des Dorfes Okuma, etwa 3,5 km von den havarierten Reaktoren entfernt, wo die höchsten Strahlenfolgen gemessen wurden (3,9 Mikrosievert pro Stunde, oder etwa das 20-fache der normalen Hintergrundstrahlung in Japan),  fanden Sie bei über 97% aller Tannen abnormale Wachstumsmuster.

Auch zeitliche Verläufe waren an den untersuchten Tannen abzulesen, da die gravierendsten Mutationen in Haupttrieben zu finden waren, die im Frühjahr 2012, also ein Jahr nach Beginn der Atomkatastrophe zu wachsen begannen.
Auch im Wald des Dorfes Kawauchi an der äußersten Grenze der 20 Kilometer-Sperrzone wurden von Watanabe et al. noch 1,2-1,3 Mikrosievert pro Stunde gemessen, etwa das 6-fache der natürlichen Hintergrundstrahlung. Die Cäsiumkonzentrationen lagen hier bei 300.000-400.000 Bq/m2. "Normal" wären (aufgrund der überirdischen Atomwaffentests in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) Werte von unter 100 Bq/m2. Auch hier fielen Mutationen der Tannen auf, wenn auch in niedrigerer Ausprägung als in größerer Nähe zu den Katastrophenteaktoren.

In Fukushima bedecken Wälder knapp 70% der Präfektur und wurden bislang gänzlich von Dekontaminationsbemühungen ausgenommen. Da strahlende Partikel an Blättern, Rinden und auf dem Boden liegen und mit jedem Regenfall, Sturm, Blattwechsel oder Pollenflug weiter gestreut werden, ist es praktisch unmöglich, bewaldete Regionen zu dekontaminieren - auch in Süddeutschland stellen die Wälder bis heute Strahlungsreservoirs von radioaktivem Cäsium dar, welches durch den Super-GAU von Tschernobyl über ganz Europa verbreitet wurde. Durch die Auswaschung radioaktiver Partikel in Böden und Grundwasser, sowie Seen und Flüsse, kommt es zudem zu einer Streuung weit über die Waldregionen hinaus. Die Folgen der Strahlung auf die Flora und Fauna in der Region müssen für Jahrhunderte engmaschig überwacht werden. Cäsium-137 hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren, so dass in den betroffenen Gebieten erst nach 300 Jahren (10 Halbwertszeiten) mit einer unbedenklichen Strahlendosis zu rechnen ist.

Weiterlesen:


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.