Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 03.11.2015
"Ewiges Eis ist nicht ewig": West-Antarktis könnte komplett schmelzen
"Wenige Jahrzehnte Schmelzen stoßen eine Jahrtausend-Veränderung an"
Der riesige Eispanzer der westlichen Antarktis könnte vollständig verschwinden, wenn dort das vergleichsweise winzige Amundsen-Becken instabil würde, so haben Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung jetzt berechnet.

Einige vor wenigen Monaten veröffentlichte Studien deuten darauf hin, dass dieses Gebiet des Eiskontinents seine Stabilität bereits verloren habe - damit wäre das erste Element des Erdsystems tatsächlich gekippt. Die neue Veröffentlichung zeigt zum ersten Mal die Folgen einer solchen Entwicklung. Wenige Jahrzehnte Erwärmung des Ozeans können einen über Jahrhunderte und Jahrtausende andauernden Eisverlust auslösen, so die Computersimulationen.

"Was wir das ewige Eis der Antarktis nennen, erweist sich leider als keineswegs ewig", sagt Johannes Feldmann, Leitautor der jetzt in den 'Proceedings' der US-National-Akademie der Wissenschaften (PNAS) erscheinenden Untersuchung. "Wird der Naturzustand der Eismassen einmal gestört, und genau das passiert heute, so reagieren sie in nicht-linearer Weise: nach einer langen Zeit ohne große Veränderungen bricht ihre Stabilität ziemlich rasch zusammen." Deshalb spricht man von Kipp-Elementen: werden sie zu stark angestoßen, fallen sie in einen anderen Zustand. Dies trifft beispielsweise auch auf den Amazonas-Regenwald zu, und auf das indische Monsun-System. In der Antarktis nimmt dann der natürliche Eisfluss in den Ozean deutlich und dauerhaft zu.

"Wenige Jahrzehnte Schmelzen stoßen eine Jahrtausend-Veränderung an"
Die Erwärmung des Ozeans schmilzt langsam von unten die vom Festland ins Meer ragenden und aufschwimmenden Eis-Schelfe. Große Teile des Eises der West-Antarktis ruhen auf einem Felsbett, das sich unterhalb des Meeresspiegels befindet. Eisverlust an den Rändern führt dazu, dass sich Stück für Stück die Aufsetzlinie des Land-Eises ins Landesinnere verschiebt. Weil der Boden hier abfällt statt ansteigt, wird eine immer dickere Eiskante dem wärmeren Meereswasser ausgesetzt - was den Eisverlust weiter beschleunigt.

"In unseren Simulationen genügen 60 Jahre des Abschmelzens in der heute beobachtbaren Rate, um einen dann nicht mehr zu stoppenden Prozess des Eisverlustes auszulösen, der tausende von Jahren anhält", erklärt Feldmann. Dies würde letztlich zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mindestens drei Metern führen. "Natürlich läuft das über sehr lange Zeiträume ab", so Feldmann. "Aber es beginnt mit uns."

Der Faktor Treibhausgase
"Bislang fehlen uns die Belege, um sagen zu können, ob der Stabilitätsverlust des Amundsen-Eises von den Treibhausgasen und der entsprechenden weltweiten Erwärmung ausgelöst wurde", sagt Ko-Autor Anders Levermann, der als Meeresspiegel-Experte am jüngsten Bericht des Weltklimarats IPCC mitgearbeitet hat. "Klar ist aber, dass ein weiterer Ausstoß von Treibhausgasen das Risiko eines Kollapses der West-Antarktis erhöht - und damit das eines unaufhaltsamen Anstiegs des Meeresspiegels."

"Vor dem Meeresspiegelanstieg muss man keine Angst haben, aber er ist etwas worum man sich kümmern muss", so Levermann. "Der Meeresspiegel steigt langsam an, aber dabei zerstört er unser Menschheits-Erbe; Küstenmetropolen wie Hamburg und New York, die Teile unseres kulturellen Erbes der Zukunft tragen - wenn wir nicht die CO2-Emissionen rasch reduzieren."

Artikel: Feldmann, J., Levermann, A. (2015): Collapse of the West Antarctic Ice Sheet after local destabilization of the Amundsen Basin. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS, Online Early Edition) [DOI: 10.1073/pnas.1512482112]
Quelle:Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung 2015


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber