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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 14.09.2015
BUND veröffentlicht Energiewendekonzept und Szenario 2050
Deutschland ist demnach nicht der vermeintliche "Klimavorreiter".
Deutschland und die EU sind von den Pro-Kopf-Klimagasausstößen bei einem Vielfachen eines dauerhaft und weltweit verträglichen Emissionsniveaus, und die Emissionen haben seit 1990 - wenn man Rechentricks wie Emissionsverlagerungen ins Ausland korrigiert - keineswegs nennenswert abgenommen.

Deutschland ist also nicht der vermeintliche "Klimavorreiter". Der BUND fordert seit längerem eine Reduktion von Treibhausgasemissionen um 95% gegenüber 1990 bis zum Jahr 2050 in Deutschland. Nunmehr hat er ein Konzept veröffentlicht, wie das erreicht werden könnte. Und zwar nicht nur beim Strom, auf den in Deutschland alle schauen, der aber nur rund ein Viertel der Emissionen ausmacht, sondern auch in den Bereichen Wärme, Treibstoff und stoffliche Nutzungen (wie Mineraldünger und Kunststoffen).

Konzipiert wird von den Autor/innen ein vollständiger Übergang von fossilen zu - weitgehend treibhausgasfreien - erneuerbaren Energien sowie zu einer um den Faktor fünf erhöhten Energieeffzienz und eine entsprechend niedrigere Energienachfrage. Voraussichtlich erfordert eine erfolgreiche Energie- und Klimawende neben diesen besseren Technologien aber auch Verhaltensänderungen (Suffizienz), insbesondere das häufigere Unterlassen oder Einschränken bestimmter Aktivitäten wie z.B. des Fliegens oder des Fleischkonsums, also Suffizienz. Dies gilt erst recht dann, wenn man einen Faktor 5 bei der Energieeffizienz nicht durchgängig für erreichbar hält. Da Suffizienz anders als bessere Technik kaum ein verkäufliches Gut darstellt, stellt eine wirksame Klimapolitik nicht kurzfristig, aber langfristig auch die Wachstumsgesellschaft in Frage.

Bei den erneuerbaren Energien wird ein möglicher Ausbau - nicht nur für den Stromsektor - aufgezeigt, der einerseits technisch machbar ist und andererseits Zielkonflikte etwa mit dem Naturschutz oder der Nahrungsmittelversorgung weitgehend vermeidet. Bei den regenerativen Energiequellen bietet die Windenergie gute Möglichkeiten für einen zielkonfliktarmen, breit angelegten und kostengünstigen Ausbau und sollte deshalb im Stromsektor eine zentrale Rolle spielen. Im Wärmesektor bietet Solarthermie die Möglichkeit, Dachflächen und Fassaden - also bereits versiegelte Flächen - zu nutzen ohne zusätzliche Zielkonflikte hervorzurufen. Durch Photovoltaik auf Konversionsflächen werden minderwertige Flächen für die Energiegewinnung nutzbar gemacht.

Biomasse ist ein entscheidender Energieträger zur Produktion von Prozesswärme und als Energieträger, der speicherbar und damit zeitlich flexibel einsetzbar ist. Wegen vieler Probleme in der ökologischen Bilanz und der Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung ist ihre Nutzung allerdings zu begrenzen. Um Schwankungen bei anderen Energiequellen auszugleichen, wird insbesondere via Power to Gas ungenutzte Wind- und Solarenergie in Kraftstoff umgewandelt, der bei Bedarf wiederum verstromt genutzt werden kann.

Bisher scheitert ernsthafter Klimaschutz bei PolitikerInnen, Unternehmen und uns allen nicht allein an mangelndem Wissen oder zu großem Eigennutzenstreben, sondern primär daran, dass wir kollektiv in den Normalitäten einer emissionsintensiven Welt gefangen sind. Eine Wende hin zu mehr Klimaschutz benötigt ein Wechselspiel von besseren politisch-rechtlichen Vorgaben und einem Prozess des gesellschaftlichen - nicht nur verbalen - Wandels. Daher werden auch die nötigen politischen Maßnahmen dargelegt, u.a. die konsequente schrittweise Verteuerung der fossilen Brennstoffe quer durch alle Lebensbereiche (am besten auf EU-Ebene), ein baldiger Kohleausstieg und eine Reihe weiterer wesentlicher Maßnahmen. Ferner werden Handlungsoptionen für den Einzelnen und die Unternehmen aufgezeigt.

Publikation:
Felix Ekardt, Werner Neumann, Jutta Wieding, Hans-Heinrich Schmidt Kanefendt (2015): "Grundlagen und Konzepte einer Energiewende 2050" | BUND-Hintergrundpapier
Quelle: BUND 2015 | Prof. Dr. Felix Ekardt 2015


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