Urban Farmers - der Salat füttert den Fisch Ein Geschäftsmodell ganz im Sinne einer verschwendungsfreien Kreislaufwirtschaft haben die Urban Farmers aus Zürich entwickelt. Auf Brachflächen und Dächern betreiben sie Fischzucht und Gewächshäuser. "Unser Konzept gründet auf einer natürlichen Symbiose von Pflanzen und Fischen. Im Kreislauf reinigen die Pflanzen das Wasser und liefern Nährstoffe für die Fische. Letztlich landet beides frisch auf den Tellern", erklärt Tom Zoellner, Director Business Development des Start-up-Unternehmens Urban Farmers Zürich, das System. Ein 1.000 Quadratmeter Gewächshaus mit 50 Kubikmetern Wasser produziert jährlich drei bis fünf Tonnen Fisch, 20 Tonnen Gemüse und ernährt 340 Personen mit Fisch, 250 Personen mit Gemüse - frei von Rückständen und Schadstoffen. Diese lokale Nahrungsmittelproduktion macht Schule: Nach dem Pilotprojekt im Dreispitz wird derzeit eine Dachfarm in Den Haag entwickelt. Mit einem IRR (Internal Rate of Return) von 6,7 Prozent verzeichnen die urbanen Bauern auch einen erheblichen wirtschaftlichen Erfolg. Zeche Zollverein: RAG Montan Immobilien baut RAG Campus - inspiriert durch Cradle to Cradle Das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein ist bekannt als ein Ort der Architektur, der Kultur und der Kreativwirtschaft. Grund genug für RAG Montan Immobilien, ihren neuen Campus dort und nach C2C-Kriterien zu bauen. "Unser Campus wird ein Rohstofflager. Wir wissen von Anfang an genau, was wo verbaut werden wird. Das Gebäude wird auch ein Kraftwerk, mit dem Ziel 'Energie Plus'. Und es wird ein Lebensraum mit gesunden, ästhetischen Stoffen und Materialien", so Prof. Dr. Hans-Peter Noll, CEO RAG Montan Immobilien. Das Unternehmen versteht sich als Impulsgeber: Flächenrecycling sei der erste Schritt zu nachhaltigem Handeln. Darüber hinaus kooperiert die RAG Montan Immobilien mit dem Naturschutzbund und engagiert sich unter anderem im Stadtbienennetzwerk. BMW fährt auf der Schnellstraße zur nachhaltigen Produktion
Einfach auf dem 3D-Printer ein Gebäude ausdrucken und nach der Nutzung recyceln "Research by Doing" ist das Motto des Amsterdamer Büros DUS Architects. Und es tut sich derzeit einiges: Anhand eines Pilotgebäudes aus dem 3D-Drucker werden die Potenziale der neuen Technologie 1:1 erforscht und in der Praxis erprobt. Dabei kommen biobasierte und vollständig rezyklierbare Materialien zum Einsatz. Nach der Nutzungsdauer können diese wiederaufbereitet und erneut in den Drucker gefüllt werden. Dabei sind die Grundstoffe formflexibel. Bis zu fünf Meter hohe Häuserelemente lassen sich mit dieser Technik herstellen. Die Printer können direkt auf der Baustelle installiert werden, sodass ein lan-ger Transport entfällt. Darüber hinaus wird auch an Ästhetik und Wirtschaftlichkeit gedacht: "Nur mit digitaler Produktion lässt sich ein detailliertes, individuelles Design zu vernünftigen Preisen noch umsetzen. So entsteht eine persönliche Architektur mit globaler Haltung", begründet Hedwig Heinsman, Co-Founder der DUS. Christoph Ingenhoven - Orte, die begeistern
Ein Licht geht auf - Kreislaufwirtschaft als Business-Faktor Philips Lighting sieht in der Kreislaufwirtschaft das Businessmodell der Zukunft. Dabei besteht das Konzept des Lichtherstellers aus vier Faktoren: Neue (Leasing)-Geschäftsmodelle, die den Kreislauf ermöglichen, intelligentes Design, Rücklauflogistik mit Herstellerverantwortung sowie Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. Das "Circular Lighting Design" umfasst die Möglichkeit, aufzustocken (Upgradeability), Wartung, das heißt Sicherheit sowie eine lange Lebensdauer, Modularität mit standardisierten Bauteilen und kompatiblen Schnittstellen, einfache Demontage und Recycling. Schiphol, Cofely und Philips beispielsweise sind eine Kooperation für Light-as-a-Service mit 3.700 LED-Leuchten in den Terminals am Flughafen Amsterdam Schiphol eingegangen. Schiphol zahlt für das Licht, Philips bleibt Inhaber der Anlage und ist gemeinsam mit Cofely für die Funktion und das Recycling verantwortlich. "Wir gehen neue Wege. Wenn man macht, was man schon immer gemacht hat, bekommt man auch, was man schon immer bekommen hat", weiß Anton Brummelhuis, Senior Director Sustainability Philips Lighting. Bei den Produktherstellern brodelt es "Derzeit wird auf Hochtouren an den unterschiedlichsten C2C-Produkten gearbeitet", sagt Valentin Brenner, Leiter des Expertenteams Cradle to Cradle bei Drees & Sommer. Konkrete C2C-Bauprodukte gibt es in der Zwischenzeit einige, wurde bei der Veranstaltung klar. Schüco International KG hat sich gemeinsam mit Drees & Sommer und EPEA auf den Weg gemacht, die weltweit ersten Cradle-to-Cradle-zertifizierten Fenster und Fassaden zu entwickeln. Stoll Giroflex ist ein Pionier rezyklierbaren Designs. Bereits 1992 brachte das Unternehmen die erste vollständig kreislauffähige Stuhl-Serie auf den Markt. Heute ist ein Großteil der Produktpalette nach den C2C-Prinzipien konstruiert und zertifiziert. Strähle Raum-Systeme, bekannt für hochflexible Trennwand-, Raum-in-Raum- und Akustiksysteme, setzt auf Cradle to Cradle. Derzeit bereitet das Unternehmen mit Drees & Sommer und EPEA das erste flexible C2C-Trennwandsystem für den deutschen Markt vor. ![]() Die Entwicklung muss Fahrt aufnehmen "Dank der Umweltdiskussion hat man in den letzten Jahrzehnten viel verändert. Aber Ökoeffizienzdenken alleine liefert uns keine Lösungen für Rohstoffknappheit und Müllproblematik", resümiert Prof. Dr. Michael Braungart, Entwickler des Cradle-to-Cradle-Prinzip strebt danach, die Innovationen im Bereich C2C zu beschleunigen. Seine Aufforderung an die Experten, um an Geschwindigkeit zu gewinnen: "Bauen Sie in jedes Ihrer Gebäude ab sofort mindestens fünf C2C-Elemente ein".
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