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Familie & Kind   
St. Agnes-Gymnasium ist Stuttgarts erste Fairtrade-School
Die katholische Schule für Mädchen erfüllt alle Voraussetzungen.
  • Vorbildliche Aktivitäten in Sachen Fairer Handel
  • Auszeichnung auf der Fair Handeln
Die Facebook-Seite des "Social, coffee & more", des Schülerladens im St. Agnes Gymnasium, wird bald um einen wichtigen Post reicher sein. Mit gutem Grund. Das katholische Mädchengymnasium wurde auf der Messe Fair Handeln als erste Stuttgarter Fairtrade-School ausgezeichnet. Maria Gießmann, Fairtrade-School-Koordinatorin bei der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), und Maike Schliebs, bei TransFair Deutschland für die Kampagne Fairtrade-Schools verantwortlich, überreichten Urkunde und Banner an die Gymnasiastinnen, die mit ihrer Lehrerin Susie Hartmann und Schulleiterin Marietta Steidle-Rieger angereist waren. Die Schirmherrschaft für die Kampagne hat Landes-Kultusminister Andreas Stoch übernommen.

Begonnen hatte alles im Februar 2013 mit einer AG, die biologisch angebaute, fair gehandelte oder aus der Region stammende Nahrungsmittel in der Schule zum Verkauf anbot. Das war aber nur der Einstieg. "Inspiriert durch die Auszeichnung des Heidenheimer Hellenstein-Gymnasiums als erste Fairtrade-School in Baden-Württemberg auf der Fair Handeln 2014, haben wir uns gesagt - das können wir doch auch!" Susie Hartmann, Lehrerin für Wirtschaft, Gemeinschaftskunde und Englisch, sah damals schon wesentliche Kriterien für das Fairtrade-Zertifikat in der Schule erfüllt, "der Rest kam peu à peu dazu. Je mehr wir gemacht haben, desto mehr neue Ideen sind entstanden."

Fünf Kriterien für das Fairtrade-Zertifikat
Gießmann zufolge müssen fünf Kriterien erfüllt sein, um sich als Fairtrade-Schule registrieren und prüfen zu lassen. "Zunächst muss ein Team aus Schülerinnen, Schülern, Lehrern, Eltern oder dem Hausmeister gebildet werden, das dann einen Kompass zu den geplanten Aktivitäten erstellt." Dann müssten mindestens zwei fair gehandelte Produkte auf dem Schulgelände angeboten oder verzehrt werden, zudem müsse in mindestens zwei Klassenstufen in mindestens zwei unterschiedlichen Fächern der Faire Handel im Unterricht behandelt. "Zuletzt geben jährliche Aktionen zum Fairen Handeln den Ausschlag", ergänzt Schliebs, "ob die Schule das Zertifikat erhält." Kein Problem für die "Social People" vom St. Agnes-Gymnasium. Der Schülerladen als Operationsbasis war vorhanden. Im vergangenen Oktober wurden sukzessive ein Logo dafür entworfen, ein Wirtschaftsplan erstellt sowie Marketingaktionen ausgearbeitet. Mit Hilfe von "Social Bonds", die Mitschülerinnen im Vorfeld erwerben konnten, wurden faire Produkte eingekauft.

Fairer Kaffee fürs Lehrerzimmer
Als nächstes bestückten die Schülerinnen das Lehrerzimmer mit fair gehandeltem Kaffee, besorgten Fairtrade-Pakete als Geschenke für Gäste und Referenten der Schule, richteten Verkaufsstände an Elternabenden ein und verteilten faire Begrüßungsgeschenke an die neuen Fünftklässlerinnen. Eine Themenwoche unter dem Motto "Fair gehandelte Bananen", Nikolaus- und Oster-Aktionen rundeten den Fair Trade Gedanken ab. Auch das Thema Upcycling wurde inzwischen aufgegriffen. "Die Sitzkissen im Schülerladen ,Social' wurden mit gebrauchten Jeans neu bezogen und sind jetzt der Hit", erzählt Hartmann.

Vor drei Jahren startete die Kampagne für Fairtrade-Schools in Nordrhein-Westfalen als erstem Bundesland. Seit 2014 sind auch 40 Schulen in Baden-Württemberg als Kandidaten registriert. "Zehn davon haben die begehrte Auszeichnung bereits bekommen", sagt Gießmann, die bei der SEZ auch für den Fachbereich "Schule und Globales Lernen" zuständig ist. Mit dem St. Agnes-Gymnasium sind es jetzt elf und den "Fairtrade-TÜV für Schulen, der alle zwei Jahre stattfindet, werden wir locker bestehen", verspricht Hartmann, denn die jetzt erhaltene Auszeichnung sporne das "Social"-Team erst richtig an.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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lena.lohmaier@messe-stuttgart.de
    

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