"Wir fordern mehr Engagement für den Wald bei Politikern, der Gesellschaft und beim Einzelnen. Das Thema Waldschäden ist bei den meisten ad acta gelegt, obwohl die Zahlen für sich sprechen und eine wichtige Grundlage für forst- und umweltweltpolitische Entscheidungen sein sollten", beklagt SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann die Lage. "Die Schadstoffbelastung der Luft war und ist für den Wald - verursacht durch den starken Verkehr, die Industrie und die Landwirtschaft - viel zu hoch. Sie bringt den Wald in Stresssituationen, die ihn anfällig für Schadinsekten und Pilzbefall machen. Die SDW fordert deshalb das Forcieren der Energiewende mit mehr regenerativen Energien und eine moderne Verkehrspolitik." Seit Beginn der Erhebungen 1984 hat sich der Zustand der Laubbäume stark verschlechtert, während sich der Zustand der Nadelbäume leicht verbessert hat. Die Zahlen für 2014 passen in diesen Trend. Besonders angeschlagen ist die Buche. Fast die Hälfte der Buchen ist deutlich geschädigt, das heißt, sie haben ein Viertel weniger Blätter als es normaler Weise der Fall wäre. Ein Grund liegt in der starken Bildung von Früchten, den Bucheckern. In solchen Jahren werden weniger Blätter gebildet. Dazu kamen 2014 die erheblichen Fraßschäden des Buchenspringrüsslers. Die Eiche hat sich im letzten Jahr erholt. 36% zeigen jedoch noch immer deutliche Schäden. Bei den Fichten weisen 28% deutliche Schäden auf. Am gesündesten sind die Kiefern. Hier sind vergleichsweise nur 12% deutlich geschädigt. Regional gesehen geht es den Wäldern in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen um jeweils 7-8 %-Punkte schlechter und auch in Thüringen, Schleswig-Holstein und Bayern sind die Bäume kränker. Detaillierte Informationen und Hinweise auf die Länderberichte finden Sie unter sdw.de unter "Bedrohter Wald". Die SDW, gegründet 1947, ist eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Ziel des Verbandes ist es, den Wald für den Menschen zu erhalten. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich und bekannt sind die Waldjugendspiele, Waldschulen, Schulwälder, Waldjugendheime und die jährlichen bundesweiten Waldpädagogiktagungen. Aufforstungen, Baumpflanzungen und der Alleenschutz sind weitere Schwerpunktaufgaben der SDW. Weitere Infos unter www.sdw.de.
Artikel drucken Fenster schließen |