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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 29.01.2015
Ölförderung vor den Malediven
Unterwasserparadies in Gefahr
Noch sind die Korallenriffe der Malediven eine meeresbiologische Schatztruhe. Letztes Jahr besuchten mehr als 1,2 Millionen Touristen die Inselgruppe. Doch das Ferienparadies ist in Gefahr. Bereits 2014 wurden erste Voruntersuchungen zum Ölvorkommen vor dem Inselstaat durchgeführt. Mit extrem lauten Schallkanonen will die nationale Ölfirma nun umfassende seismische Explorationen veranlassen. Auch Probebohrungen sind geplant. Die maledivische Regierung behandelt die Ölsuche streng geheim - nur wenig sickerte dazu bisher an die Öffentlichkeit. Die Meeresschutzorganisation OceanCare lanciert heute die internationale Protestkampagne "Notruf aus den Malediven". Dass ein solcher Protest Wirkung erzielen kann, wurde 2014 deutlich: In den Gewässern um die Balearen konnte die Ölsuche so vorläufig verhindert werden.


Foto: © OceanCare
Die staatliche Ölfirma Maldives National Oil Company (MNOC) plant vor den heimischen Atollen nach Erdöl zu suchen. Betroffen wären einige der letzten mehrheitlich intakten Unterwasserwelten. Ölsuche und Ölförderung bringen Umweltprobleme mit sich, die sowohl die Meerestiere als auch das fragile Ökosystem der Malediven ernsthaft bedrohen. "Das Gleichgewicht dieses Unterwasserparadieses im Indischen Ozean hängt an einem seidenen Faden. Die Riffe sind bereits durch Übernutzung und Klimawandel stark unter Druck. Nun stellt der Lärm der Erdölsuche eine weitere Gefahr für die Delphine, Schildkröten, Fische und anderen Meerestiere rund um die Malediven dar. Wir wollen dafür sorgen, dass die Unterwasserwelt der Malediven vom Lärm der Druckluftkanonen verschont bleibt.", so Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare.

Ausverkauf des eigenen Unterwasserparadieses
Der maledivische Präsident Abdulla Yameen hat die Suche nach Erdöl unter dem Meeresgrund vor den Malediven 2014 zum Wahlversprechen gemacht. Die Regierung plant, die Malediven als Ölförderland zu bewerben, will die Ölsuche an sich aber geheim halten. Tatsache ist, dass das deutsche Forschungsschiff "Sonne" im August 2014 bereits seismische 3D-Voruntersuchungen gemacht hat -100 Seemeilen östlich der Region von Laamu und des Thaa Atolls. Gemäss dem Fischereiminister Mohamed Shainee habe man dabei Gestein aus Kohlenwasserstoffen gefunden. "Es ist zynisch, dass eine Region, die so stark durch die globale Erwärmung bedroht ist, selbst fossile Brennstoffe erschliessen möchte", kritisiert die OceanCare-Präsidentin.

Die Regierung der Malediven prüft die Ergebnisse der Voruntersuchungen im ersten Quartal 2015. Auf die Suche nach Rohöl spezialisierte Unternehmen aus Norwegen und Deutschland wurden gebeten, bei der Auswertung zu helfen. Drittparteien wird der Zugang zu den Ergebnissen verwehrt.

Weitere seismische Tests und Probebohrungen sollen folgen. Die MNOC wird unter anderem mit den Vorbereitungen für die Vergabe von Lizenzen für seismische Explorationen beauftragt. Indien hat bereits zugesagt, bei der Förderung des Rohöls zu helfen, ehe es in den Nachbarländern Indien, Sri Lanka und Singapur raffiniert werden soll. Gemäss MNOC soll ein Grossteil des Erdöls den Bedarf der Malediven selber decken.

Protest "Notruf aus den Malediven"
OceanCare lanciert heute die weltweite Protestkampagne "Notruf aus den Malediven". Damit informiert die Organisation als Initiantin der internationalen Koalition "Silent Oceans" über die drohende Gefahr und animiert zum E-Mail-Protest an die Adresse des Tourismus-Ministers der Malediven. Die Suche nach Öl in der Region muss umgehend eingestellt werden. "Lokale Umweltverbände sind tief besorgt. Einer davon, Ecocare Maldives, hat OceanCare konkret um Hilfe gebeten. Wir hoffen nun auf die Unterstützung einer breiten Öffentlichkeit sowie der Tourismusindustrie, um unserem Protest Gewicht zu verleihen", sagt Lüber.

Ausserdem wird OceanCare, gemeinsam mit den Partnern der Silent Oceans-Koalition in einem detaillierten "Statement of Concern" die maledivische Regierung öffentlich mit den negativen Aspekten der Ölförderungspläne konfrontieren und ihre ernsthafte Besorgnis zum Ausdruck bringen.

Druck der Öffentlichkeit wirkt
Was das Engagement der Öffentlichkeit erreichen kann, hat sich auf den Balearen gezeigt: In den Gewässern dieser Inselgruppen konnte OceanCare, zusammen mit ihren Koalitionspartnern und dank dem Protest der Lokalbevölkerung, den Einsatz der gefährlichen Schallkanonen vorläufig verhindern. Auch auf den Kanarischen Inseln erwirkte die lokale Bevölkerung den Rückzug des Ölkonzerns Repsol.

"Die Tatsache, dass Ölfirmen auf die Erschliessung eines weiteren fragilen Lebensraums und beliebten Reiseziels drängen, dürfte wiederum für Empörung sorgen", meint Lüber abschliessend.

Weiterführende Links und InformationenMalediven: Wasserwelt von unschätzbarem Wert
Dank der zahlreichen Korallenriffe findet sich auf den Malediven einer der grössten maritimen Artenreichtümer des Planeten. Die Riffe des Inselstaates bilden das siebtgrösste Riff der Welt. Sie beherbergen rund 250 verschiedene Korallen- und über 1 000 Fischarten. Jährlich reisen Tausende Tauchsportbegeisterte auf die Inselgruppen im Indischen Ozean. Der Tourismus und die Fischerei bilden die wichtigsten Wirtschaftszweige und machen 90% des Bruttoinlandsprodukts der Malediven aus. Beide Standbeine seien durch die mit der Ölsuche und Ölförderung einhergehenden Umweltproblemen gefährdet, sorgt sich die lokale Nichtregierungsorganisation Blue Peace.

Erdölsuche: Tödliche Gefahr für Meerestiere
Ölexplorationsschiffe benützen seismische Druckluftkanonen - so genannte Airguns -, um Ölvorkommen unter dem Meeresgrund zu sondieren. Der Explosionsschall von bis zu 260 dB durchdringt das Meereswasser Tausende von Metern bevor er bis zu hunderte Kilometer weit in den Boden eindringt. Bis zu 20 Kanonen werden gleichzeitig abgefeuert. Jede von ihnen generiert alle 10 bis 15 Sekunden eine Schallemission und dies während 24 Stunden pro Tag, oft über Monate hinweg im selben Gebiet. Diese Schallwellen gehören zum intensivsten und lautesten Lärm, den Menschen erzeugen, und können für die Meerestiere tödlich sein.

OceanCare
OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Seit Juli 2011 ist OceanCare von den Vereinten Nationen als Sonderberaterin für den Meeresschutz anerkannt. www.oceancare.org

Silent Oceans
Unter dem Namen "Silent Oceans" fordert ein von OceanCare initiierter Zusammenschluss 22 internationaler Organisationen eine weltweit verbindliche Obergrenze für Unterwasserlärm, eine global koordinierte Strategie zur Lärmreduktion, ein Verbot der Beschallung sensibler Meeresgebiete, lärmdämmende Verfahren an den Emissionsquellen, die Überwachung der Auswirkungen von Lärm in den Ozeanen und die Übernahme von Verantwortung von Lärmverursachern für die Auswirkungen ihres Handelns. www.silentoceans.org


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