Eine Arbeitsgruppe um den Betriebs- und Umweltwissenschaftler Professor Helmut Lessing hat diese Form des "innerbetrieblichen Carsharings im Tandem" entwickelt. "Die bisherigen Auswertungen zeigen, dass 88 Prozent aller Nutzer im Durchschnitt nicht mehr als 10 km weit fahren. Viele nutzen die Fahrzeuge, um zum Beispiel zur Domäne Marienburg zu gelangen", sagt Olexander Filevych, der an der Universität Hildesheim im Bereich Umwelt und Naturschutz studiert hat und nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld Elektromobilität und tragfähige Geschäftsmodelle an seiner Dissertation arbeitet. Über ein Webportal erfolgen die Buchungen, aktuelle Betriebszustände sind dort einsehbar. So sind zum Beispiel an einem Mittwoch Mitte Januar am Mittag alle Fahrzeuge am Hautcampus "gebucht", an einem Freitag hingegen keines. Am Hauptcampus stehen die Fahrzeuge unter anderem unter einem Solarcarport mit schneller Ladegeschwindigkeit. Online kann man den Speicherverbrauch und Netzbezug einsehen und ob gerade Solarenergie erzeugt wird. Das Projekt ist Teil des Verbundvorhabens "eAutarke Zukunft". Auf den Erfahrungen können Betriebe mit Flotten - zum Beispiel Pflegedienste, Taxiunternehmen oder Nachbarschaftsverbünde im ländlichen Raum - aufbauen. Derzeit untersucht Lessing zudem die Entstehung eines energieautarken Wohngebietes am Moritzberg, auch hier kommen Elektroautos zum Einsatz. Über die Prognose von Stromverbräuchen in kleinen Wohnsiedlungen promoviert die Mathematikerin Carola Gerwig. Die Sozialwissenschaftlerin Britta Reinecke erfasst in einer Studie die Akzeptanz der Bewohner für neue Technologien ("Durch die Wohnung klicken und Energie sparen"). Mehr zum Thema neue Energietechnik: "Smart Home in Hildesheim: Wohnen mit intelligenten Netzen und eMobilität", Deutschlandradio Kultur, 31.07.2014, Reportage von Michael Engel
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