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Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird. In der Rubrik: Medien |
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Klaus Töpfer: "Die Umweltprobleme nehmen massiv zu" |
Interview in der "Neue Energie" |
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In einem Interview mit der Zeitschrift "Neue Energie" sagte der Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus Töpfer, dass das Umweltbewusstsein weltweit zugenommen habe, aber zugleich auch die Umweltprobleme. Wer oberste Umweltschützer der Welt führt diese Diskrepanz zum großen Teil auf die Globalisierung der Wirtschaft, auf das Bevölkerungswachstum und auf mangelnde Entwicklungspolitik der Industrieländer zurück. Töpfer wörtlich: "Es ist ganz unstrittig, dass die Liberalisierung der Weltmärkte nicht wie erhofft zu einer besseren Bewältigung der sozialen, der wirtschaftlichen und ökologischen Probleme geführt hat. Im Gegenteil: Während sich der Welt Handel in den vergangenen Jahren verfünfzehnfacht hat, gibt es nach wie vor zwei Milliarden Menschen auf der Welt, die täglich mit weniger als einem Dollar auskommen müssen. Unstrittig ist auch, dass der Welthandel zu einer Verschärfung von Umweltproblemen geführt hat. Nehmen wir nur den Bereich Abwasserprobleme in der Textilwirtschaft: Die Verlagerung von Produktionsstätten in die Dritte Welt verschärft dort oft genug die Verknappung der Trinkwasserreserven."
Der UNEP- Direktor kritisierte vor allem, dass die Industriestaaten seit dem Umweltgipfel von Rio nicht wie versprochen auf 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts (BSP) erhöht, sondern insgesamt vermindert hätten. Deutschland zum Beispiel leiste noch 0,2 Prozent ihres Bruttosozialprodukts an Entwicklungshilfe. Lediglich die kleineren Länder Dänemark, Norwegen, Niederlande, Schweden und Luxemburg erfüllen ihre Verpflichtungen gegenüber der Dritten Welt. Aber neben Deutschland geben auch Großbritannien, Spanien, Italien und - als Schlusslicht - die USA besonders wenig.
Töpfer warb dafür, dass der neue Klimagipfel in Den Haag (Mitte November) den Klimaschutz endlich ernst nehmen müsse: über Energiesparen und regenerative Energien könnten die in Kyoto vor drei Jahren vereinbarten Klimaschutzziele erreicht werden. Notwendig seien jetzt aber endlich konkrete Beschlüsse.
Die "NEUE ENERGIE" finden Sie im Netz unter:
www.wind-energie.de/
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