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Haus & Garten   
Klettern für unsere Weihnachtsbäume
Kletterequipment sichert Zapfenpflücker in Georgien

Georgische Zapfenpflücker, die Tannenzapfen in Baumwipfeln ernten, legen Kletterausrüstung an. ©fairtrees.de
München - Jeder begeisterte Sportkletterer weiß um den Wert einer guten Sicherheitsausrüstung. Ohne die passenden Helme, Gurte und Seile ist das Verletzungsrisiko schon bei den einfachen Routen zu groß. Doch es gibt auch Menschen, die Kletterausrüstung nicht in ihrer Freizeit anlegen, sondern aus beruflichen Gründen auf diesen besonderen Schutz zurückgreifen. Dasselbe Equipment, das Hunderttausende Freizeitsportler in unseren Bergen sowie Klettergärten und -hallen nutzen, sichert in Georgien das Leben von Zapfenpflückern, die Samen für unsere Weihnachtsbäume hoch oben in den Wipfeln der Tannenbäume ernten. Eine ganz besondere Geschichte, die vor einigen Jahren in Dänemark begann.

Um sie zu verstehen, muss man wissen, dass gut 70% der in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume Nordmann-Tannen sind. Unsere liebste Weihnachtsbaumart stammt aber keineswegs aus dem hohen Norden, sondern ursprünglich aus dem georgischen Kaukasusgebirge. Die Zapfen der qualitativ besten Tannen werden dort in der Region um die Orte Ambrolauri und Tlugi an den Westhängen des Großen Kaukasus geerntet. Es ist eine Arbeit, die für viele Männer in der von Armut geprägten Region der wichtigste Lebensunterhalt ist. Doch das Klettern in 30 bis 40 Metern Höhe bis in die obersten Baumwipfel ist eine riskante Angelegenheit. 2007 gründete die dänische Tannensamenhändlerin und Baumproduzentin Marianne Bols den Fair Tree Fund. "Wir wollten mit Fair Trees® erreichen, dass die Arbeitsbedingungen der Zapfenpflücker in Georgien wesentlich verbessert werden und dass die Pflücker fair entlohnt werden", erläutert Marianne Bols.



Gut gesichert klettert der Tannenzapfenpflücker nach oben. ©fairtrees.de
Um Sicherheitsausrüstungen kümmert sich bei Fair Trees® Per Tolshave, Field Manager der Firma Bols in der Ernteregion in Georgien und in seiner Heimat Dänemark ein erfahrener Baumpfleger. Er nahm handelsübliches Kletterequipment und rüstete es gemäß den Bedürfnissen der Tannenzapfenpflücker um. Das Klettern funktioniert dann folgendermaßen: Vom Boden aus wird ein langes Wurfseil mindestens 15 Meter hoch am Baumstamm empor geschossen, in dieser Höhe befinden sich die untersten noch lebendigen Äste. Das Vorderende des Seils fällt zu Boden, dann wird das Kletterseil daran angehängt und hochgezogen. Der Zapfenpflücker klettert nun - gesichert durch Klemmknoten und Karabiner - hinauf bis zu den stabilen Ästen. Von dort an geht es weiter mit Hilfe von mitgeführten Schlingen, die im dichter werdenden Astwerk bis zum Baumwipfel flexibel ein- und ausgehängt werden können. Knapp unterhalb der Baumspitze sichern zwei Lanyards den Kletterer, sodass er beide Hände zum Zapfenpflücken freihat. Auf diese Weise ist er nicht nur sicher, sondern auch schneller - zehn bis zwölf kapitale Tannenbäume pro Tag können so abgeerntet werden.


Fair Trees® sichert seine Zapfenpflücker nicht nur, sondern bezahlt sie auch gut: Sie erhalten das Zehnfache des üblichen Salärs, und es wurden für sie Versicherungen abgeschlossen. Zudem wurden in Ambrolauri auch außerhalb der Pflücksaison Einkommensmöglichkeiten geschaffen, etwa als Honig- oder Kerzenmacher. Bei alldem steht die Gesamtsituation der Menschen in der armen Region im Vordergrund. Aufträge für Renovierungen bekommen lokale Handwerker, verwendet werden dort übliche Baustoffe. Die Kinder im Ort werden regelmäßig medizinisch untersucht, die Grundschule in Tlugi wurde renoviert. In diesem Jahr haben die Lehrer Computer erhalten und die Schulkinder Schuhe und Sportmatten zum Ringen - eine große Attraktion in einem ringsportbegeisterten Land wie Georgien. Und es wurden Universitätsstipendien für vier begabte Studenten gestiftet.


Im Baumwipfel haben die Pflücker dank des Sicherheitsequipments beide Hände frei - schöne Grüße aus Georgien! ©fairtrees.de
Seit 2012 stehen die fair gehandelten Weihnachtsbäume auf dem deutschen Markt zur Verfügung; eine aktuelle Liste der Händler und Verkaufsstandorte gibt es pünktlich zu Beginn der neuen Verkaufssaison unter www.fairtrees.de. Den Vertrieb der Fair Trees® im deutschsprachigen Raum und die Betreuung der Produzenten hat der Weihnachtsbaumhändler Markus Schauer aus Oberhaching bei München übernommen. "Jeder verkaufte Baum erbringt 67,5 Cent für die Fair-Trees®-Sozialprojekte", erklärt Schauer. Auf Anhieb konnten so 2012 knapp 40.000 € gesammelt werden, 2013 waren es bereits rund 55.000 €. In einem armen Land wie Georgien mit einem durchschnittlichen Jahresverdienst von rund 2.200 € bedeutet das eine Menge.

"Mit jedem Fair-Trees®-Baum leisten wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der georgischen Zapfenpflücker", sagt Schauer. "Wir übernehmen als Produzent und Händler eine soziale Mitverantwortung für unsere Produkte. Darauf können wir stolz sein. Ich bin überzeugt, dass ein Fair Tree® eine hervorragende Investition in einen sozialen
und moralischen Mehrwert darstellt."

Fair Trees®
Die dänische Baumproduzentin Marianne Bols hat 2007 den Fair Tree Fund gegründet, um die Arbeitsbedingungen der georgischen Zapfenpflücker zu verbessern. Die Marke Fair Trees® ist von der dänischen Fair Trade Organisation und ihrer globalen Dachorganisation World Fair Trade Organization (WFTO) anerkannt. Die Markus Schauer GmbH hat die Verbreitung dieser Idee im deutschsprachigen Raum übernommen. Informationen dazu erhalten Sie beim Fair-Trees®-Informationszentrum Deutschland unter www.fairtrees.de.

Markus Schauer GmbH
Die Firma Markus Schauer aus Oberhaching bei München ist einer von Europas größten Vermarktern von Weihnachtsbäumen. Der Familienbetrieb wurde 1950 von Willi Schauer am Münchner Großmarkt gegründet. Weitere Produkte sind Pflanzen, Produktionshilfen und Verkaufszubehör speziell für die Weihnachtsbaum- und Schnittgrünbranche. Die Weihnachtsbäume stammen aus eigenen Baumschulen in Deutschland und Dänemark und werden bei langjährigen Partnern eingekauft. Bei der Aufzucht in den Weihnachtsbaumplantagen wird die Umweltverträglichkeit in eigener Regie und zusätzlich von den Behörden genau geprüft.
Das Unternehmen Markus Schauer ist sozial engagiert. Über seinen Kinderfonds unterstützt es in El Salvador die Clinica Anama, ein kleines Kinderkrankenhaus, wo bedürftige Kinder kostenfrei behandelt werden. Der Vertrieb von Fair Trees® ist 2012 hinzugekommen.

 
Quelle: Informationszentrum Fair Trees Deutschland, D-80538 München
http://www.fairtrees.de
redaktion@fairtrees.de
    

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