![]() "Der 'Global Overshoot' (globale Öko-Verschuldung) wird immer mehr zu einer der grössten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es ist ein ökologisches und ökonomisches Problem gleichermassen," so Mathis Wackernagel, Präsident von Global Footprint Network und Miterfinder des Ökologischen Fussabdruck -Konzeptes (Englisch Ecological Footprint), ein Buchhaltungssystem, dass die Bestände der natürlichen Resourcen erhebt und bewertet. "Länder mit Resourcendefiziten und niedrigem Pro-Kopf-Einkommen sind besonders betroffen. Aber auch Länder mit hohem Einkommen, die in der finanziellen Lage sind, sich vor den unmittelbaren Auswirkungen der Resourcenabhängigkeit zu schützen, müssen sich darüber klar werden, dass eine langfristige Lösung diese Resourcenabhängigkeit angehen muss, bevor sich diese zu einer grösser werdenden wirtschaftlichen Belastung entwickeln kann." Noch 1961 hat die Menschheit etwa dreiviertel der Kapazität genutzt, über die die Erde verfügt, um Nahrungsmittel, Forst- und Faserprodukte, sowie Fischbestände zu erneuern und Treibhausgase zu binden. Die meisten Länder hatten mehr Biokapazität zur Verfügung als sie in Form von Resourcen (Footprint) beanspruchten. In den frühen 1970er Jahren hatte das weltweite Wirtschafts-und Bevölkerungswachstum den Ecological Footprint der Menschheit jenseits dessen was unser Planet nachhaltig erneuern konnte, anwachsen lassen. Dies war der Beginn der Überschreitung der ökologischen Grenzen. Mittlerweile leben 86 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, die mehr erneuerbare Resourcen beanspruchen, als deren eigene Ökosystem erneuern können. Global Footprint Networks Berechungen zufolge bedarf es 1,5 Planeten um die erneurbaren Resourcen zu produzieren und den momentan Resourcenverbrauch der Menschheit zu ermöglichen. Moderate Bevölkerungs-, Energie-und Nahrungsmittelprognosen legen nahe, dass die Menschheit die Biokapazität von drei Planeten bereits vor 2050 benötigen könnte. Die dafür benötigten Resourcen könnten jedoch nicht zur Verfügung stehen. Die Kosten der ökologischen Budgetüberschreitung werden täglich mehr und mehr ersichtlich. Die Extrakosten in Form von Entwaldung, Trinkwassermangel, Erosion, Verlust an Artenvielfalt sowie die Anreicherung von CO2 in unserer Atmosphäre, die wir für diese wachsenden Ökoschulden bezahlen, verursachen auch steigende menschliche und wirtschaftliche Verluste. Regierungen, die knapper werdende Resourcen nicht bei politischen Entscheidungen berücksichtigen, könnten so die eigene wirtschaftliche Entwicklung gefährden. In Zeiten von ständiger Resourcenüberbeanspruchung werden die Länder mit Biokapazitatsdefiziten, die ihre Resourcenabhängikeit reduzieren, erkennen, dass dies im Eigeninteresse ihres Landes ist. Dagegen werden Länder, die über eine Biokapazitätsreserve verfügen, einen Anreiz haben, diese ökologischen Vermögenswerte als wachsenden Wettbewerbsvorteil in einer Welt von verschärften ökologischen Rahmenbedingungen zu sehen. Eine wachsende Zahl an Länder hat dies erkannt und ergreift eine Vielzahl an Massnahmen. Die Philippinen, als erstes Land in Südostasien, befinden Sie auf dem Weg, den Ökologischen Fussabdruck auf höchster politischer Ebene in die Gesetzgebung festzuschreiben - in dem Nationalen Raumplannungsgesetz. Diese Richtlinie ist die Erste dieser Art in den Philippinen, und soll das Land vor willkürlicher Bebauung schützen und bei der Planung der Resourcennutzung und dem Resourcenmanagement von Nutzen sein. Die Gesetzgeber wollen den Ökologischen Fussabdruck in diese Richtlinie integrieren, um so Resourcenknappheit zu einem entscheidenden Gesichtspunkt bei der Entscheidungsfindung zu machen. Die finanzstarken Vereinigten Arabischen Emirate haben die Absicht, ihren Pro-Kopf Ecological Footprint - einer der grössten weltweit - deutlich zu verringern, angefangen mit den Co2-Emissionen. Dies ist das Ziel der Beleuchtungsrichtlinie für Energieeffizienz welche vorsieht, dass nur energieeffiziente Innenbeleuchtungsprodukte in allen Emiraten bis zum Ende des Jahres erhältlich sind. Marokko zeigt sich interessiert an einer Zusammenarbeit mit Global Footprint Network, um eine Analyse seiner 15-Jahr-Strategie für Nachhaltige Entwicklung im Bereich der Landwirtschaft - 'Plan Maroc Vert' - mit Hilfe des Ökologischen Fussabdrucks durchzuführen. Marokko ist bestrebt zu untersuchen wie der Plan zur Nachhaltigkeit des Landwirtschaftssektors und einem landesweiten Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft beiträgt. Unabhängig von länderspezifischen Umständen zeugt die Berücksichtigung von ökologischen Risiken bei der wirtschaftlichen Gestaltung und Entwicklung des Landes nicht nur von Weitblick - es ist zu einer Notwendigkeit geworden. Berechnen Sie Ihren Ökologischen Fussabdruck hier und finden Sie heraus, wie Sie diesen verringern können: www.footprintnetwork.org/calculator Folgen Sie allen Neuigkeiten auf unseren Social Media Kanälen unter #oshoot. Zusätzliche Links: Naher Osten: Arab Forum for Environment and Development Report: "Survival Options: Ecological Footprint of Arab Countries" www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Survival_Options_Eng.pdf Asien: Philippines 2013 Ecological Footprint Report: Restoring Balance in Laguna Lake Region www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Philippines_2013_Ecological_Footprint.pdf Lateinamerika: Ecuador Reporte de la Hülla Ecológica www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/2008_and_2009_NFA_Ecuador_Report.pdf Mittelmeerraum: Global Footprint Network Mediterranean Ecological Footprint Initiative www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Med_Policy_Brief_English_RF.pdf
Artikel drucken Fenster schließen |