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Mobilität & Reisen   
Mit dem Rad gegen Luftverschmutzung in Städten
Berlin - Es ist flexibel, kostengünstig und hält fit - soweit sind die Vorteile des Fahrrads bekannt. Dass es außerdem die emissionsfreie Transportalternative ist und dadurch einen beträchtlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet, wird zunehmend anerkannt. Doch die Potenziale des Fahrrads sind damit längst nicht ausgeschöpft. Viel zu wenig beachtet: die positive Auswirkung auf die Luft, insbesondere in Städten, wo sie aufgrund schlechter Qualität zur Gesundheitsgefährdung werden kann.

Foto: © Max Jaroljmek/picdoors.com
Viele Städte und Kommunen haben den Radverkehr zwar in den Luftreinhalteplänen verankert, diese Maßnahmen sind aber häufig nicht ausreichend mit Finanzmitteln untersetzt und werden daher nicht hinlänglich umgesetzt. Ein Zeichen für verkehrte Priorisierung und ein zu geringes Bewusstsein über die Folgen von schlechter Luftqualität?

Fakt ist, die Einhaltung der europäischen Grenzwerte für Luftschadstoffe ist eine politische Aufgabe mit steigender Brisanz. Vielen Städten fällt es bereits heute schwer, die bestehenden Grenzwerte einzuhalten. Von Seiten der EU-Kommission drohen daher Vertragsverletzungsverfahren und harte finanzielle Sanktionen. Verstärkt wird der Druck durch Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die eindrücklich aufzeigen, dass Ruß und Stickstoffdioxid Allergien, Asthma, Herz- und Krebserkrankungen auslösen können. Der Handlungsbedarf liegt somit auf der Hand. Damit tatsächlich Taten folgen, muss das Bewusstsein für den positiven Einfluss des Fahrrads weiter gestärkt werden. Politik und Verwaltungen müssen das Fahrrad in der Verkehrsplanung als vollwertiges Verkehrsmittel anerkennen und dementsprechend einplanen. Allein die Formulierung von politischen Zielen reicht nicht aus.

Dafür setzt sich aktuell das Projekt »European Biking Cities« im Rahmen des europäischen Verbändeprojektes »Clean Air« ein. Über eine Reihe von thematischen Round Tables zur Luftreinhaltung werden Dialog und Wissensaustausch gefördert. Beispiele der Wirkung werden aufgezeigt, so zum Beispiel aus Kopenhagen, wo nach nur einer Woche Sperrung der Innenstadt für den Autoverkehr die Luftverschmutzung um durchschnittlich 30 Prozent sank und der Radverkehr sichtbar weiter zunahm. Ziel des Projektes ist es, die Schlüsselakteure zu vernetzen und den Städten und Kommunen Ideen an die Hand zu geben, wie sie Maßnahmen zur Luftreinhaltung effektiv umsetzen können.

Heiko Balsmeyer, Verkehrsexperte des ökologischen Verkehrsclub VCD und Projektkoordinator von »Clean Air«, betont: "Auf die Herausforderung der Luftverschmutzung reagieren Verwaltungen in der Regel mit der Ausweisung der Umweltzonen. Doch das allein reicht langfristig nicht aus. Wir brauchen eine Verlagerung des Verkehrs, um die Luftqualität dauerhaft zu verbessern, sonst werden wir die Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft ganz besonders für Stickstoffdioxid nicht einhalten können. Es muss daher zur Selbstverständlichkeit werden, die Bedingungen für das Fahrrad als eigenständiges und wichtiges Verkehrsmittel in der Verkehrsplanung mitzudenken und aktiv zu fördern."

Wie das Fahrrad in der Verkehrsplanung stärker verankert und die Fahrradinfrastruktur angepasst und ausgebaut werden kann, diskutierten Fahrradexperten, Vertreter der Städte und Kommunen, Umweltverbände und Wissenschaftler auf einem beispielhaften Round Table jüngst in Berlin. Die Videodokumentation der Veranstaltung, organisiert vom ökologischen Verkehrsclub VCD, sowie weitere Informationen zu »European Biking Cities« und »Clean Air« finden Sie unter www.cleanair-europe.org.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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