"Als zuständiger Minister hat Hans-Peter Friedrich jetzt die Chance, sich zum Anwalt jener großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu machen, die keine Gentechnik auf den Äckern und in den Lebensmitteln will", sagten Plagge und Hohenester. Die beiden Verbandsvorsitzenden beglückwünschten Friedrich zugleich zu seinem Amt als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft und boten dem Minister ihre Zusammenarbeit an. Viel Zeit zur Einarbeitung bleibt dem CSU-Politiker allerdings nicht, da die in Brüssel anstehenden Entscheidungen zur Gentechnik schnelles Handeln erfordern. Konkret geht es um eine Empfehlung der EU-Kommission zur Zulassung der Gentech-Maissorte "1507", über welche die EU-Mitgliedsstaaten innerhalb der nächsten Wochen entscheiden wollen. "Die Bundesregierung muss hier mit Nein stimmen, um die Wahlfreiheit von Verbrauchern und Landwirten in ganz Europa sicherzustellen", sagten Plagge und Hohenester. Zugleich erinnerten die beiden Verbandsvertreter den Minister an das in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie formulierte Ziel einer Ausweitung des Öko-Landbaus auf 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Der Markt für ökologisch erzeugte Lebensmittel in Deutschland wächst ständig. Derzeit profitieren von diesem Wachstum aber vor allem die Bauern im EU-Ausland. Die Verbände fordern von der Bundesregierung daher ein Maßnahmenpaket zum Ausbau des ökologischen Landbaus. Die Rahmenbedingungen für Biobetriebe müssen durch höhere Öko-Prämien und mehr Forschungsmittel verbessert werden.
Artikel drucken Fenster schließen |