Die Energiewende müsse eine wirkliche Energiewende sein. Kai Niebert, stellvertretender Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, fordert: "Die Energiewende muss sich an den drei "E"s orientieren: Einsparen, Effizienzsteigerung und Erneuerbare Energien. Und das gehört zusammen." Energiewende heißt: Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter, Energieverbrauch vermeiden statt Ausbau von Kapazitäten, Effizienzrevolution statt Liberalisierung. Das alles finde sich in der Koalitionsvereinbarung nicht wieder. "Ökologisch ist sie ein Dokument des Versagens", erklärt Michael Müller. Die NaturFreunde Deutschlands befürchten, dass eine Wende rückwärts stattfindet. Der Bau neuer Braun- und Steinkohlekraftwerke, vor allem von Kondensationskraftwerken, sei nur vereinbar mit der heutigen Verbundwirtschaft, die auf einen hohen Energieverbrauch ausgerichtet sei, auch reiche ein bloßer Austausch der Energieträger nicht aus. Das für Umweltfragen zuständige Vorstandsmitglied der NaturFreunde Deutschlands Eckart Kuhlwein erläutert: "Die demokratische Kraft einer Energiewende wird nicht genutzt. Vor 15 Jahren gab es nur wenige hundert Stromerzeuger in Deutschland, heute sind es mehr als 1,2 Millionen. Ein großes Kapital, das die Bundesregierung nicht nutzt." Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, sie braucht Kreativität und Verantwortung. Wir müssen alles tun, dass sie nicht länger gegen die Wand gefahren wird.
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