![]() Hintergrund Die Höhe der Umlage wird allen Stromkunden auf ihrer Rechnung präsentiert. Doch was die Umlage mit den tatsächlichen Förderkosten zu tun hat, bleibt im Dunkeln. Zwar ist bekannt, dass die Steigerung der Umlage nur zu einem Bruchteil auf die Zahlungen für Erneuerbare Energien zurückzuführen ist. Jedoch ist die gesamte EEG-Umlage derzeit so intransparent und irreführend für die Stromverbraucher in Deutschland, dass der Großteil glaubt, der Ausbau von Sonne und Wind koste einfach viel. Das ist allerdings falsch. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat mit den Kosten immer weniger zu tun. Im Jahr 2009 flossen in die Förderung der Erneuerbaren Energien knapp 11 Mrd. Euro, im Jahr 2013 sollen es laut Prognose mit Liquiditätsreserve und Nachholung aus dem Jahr 2012 etwa 20 Mrd. Euro werden. Das ist eine Verdoppelung und klingt nach viel. Bedenkt man allerdings, dass der Stromkunde im Jahr 2009 pro kWh nur etwa 1 Cent für die Erneuerbaren gezahlt hat, muss man sich wundern, woher dann für 2013 die Steigerung auf 5,277 Cent kam. Wie wird aus einer tatsächlichen Kostenverdoppelung eine Verfünffachung? Und für 2014 sollen es nun sogar 6,3 Cent Vergütung werden. Die größten Kostentreiber verstecken sich seit 2010 hinter anderen Zusammenhängen. Der Preis an der Strombörse sinkt und die niedrigeren Einnahmen müssen die Endkunden ausgleichen. Die daraus resultierenden Kostenverschiebungen machen für 2014 voraussichtlich über 50% der Erhöhung aus. Zusätzlich werden immer mehr Industriebetriebe entlastet. 2014 werden dafür von Haushalten und kleineren Firmen voraussichtlich um die 7 Mrd. Euro mitgetragen. Etwa ein Viertel der Umlagesteigerung ist auf die andauernde Ausweitung der Industrieprivilegien zurückzuführen. Studien zu den tatsächlichen Kosten Eine Studie zu den tatsächlichen Förderkosten der EEG-Umlage 2014 gab es schon vorab von Energy Brainpool ( www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/energie/EEG-Umlage_2014.pdf ). Eine übersichtliche Berechnung und Darstellung, die zu fast deckungsgleichen Ergebnissen kommt, existiert seit einiger Zeit vom Bundersverband der Erneuerbaren Energien ( www.bee-ev.de/_downloads/publikationen/positionen/2013/20130903_BEE-Hintergrund_EEG-Umlage-2014.pdf ). Emailaktion für eine transparente EEG-Umlage auf der Stromrechnung Ein breites Bündnis von Organisationen und Fachleuten hat nun eine Emailaktion ins Leben gerufen. Die Kampagne fordert, dass die Industrieprivilegien und andere Kostentreiber auf der Stromrechnung erscheinen. So sollen die wahren Gründe der Preissteigerungen transparent gemacht werden. Die Aktion ist zu finden unter www.energie-neu-denken.de/strompreis-phantasien.php energie neu denken gUG energie neu denken setzt sich für den bürgernahen Ausbau der Erneuerbaren Energien ein. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft kämpft für eine volkswirtschaftlich sinnvolle, gerechte und sozial verträgliche Transformation des deutschen Strommarktes.
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