Optimale Vorzeichen für die fünfte BioFach India together with India Organic, die vom 14. bis 16. November 2013 im südindischen Bangalore stattfindet. Das Messe-Duo versammelte im vergangenen Jahr bereits 7.500 Fachbesucher, die sich bei 163 Ausstellern informierten. 2013 geben drei Messetage sowie ein geplantes Buyer´s programme zur Messe internationalen Firmen die Möglichkeit, Geschäftskontakte zu knüpfen und indische Bio-Produzenten, deren vielfältige Produktpalette sowie Land und Leute besser kennenzulernen. Indiens Bio-Markt wächst derzeit in drei Bereichen: Zum einen wurde die biologisch bewirtschaftete Fläche in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Zum anderen weisen sowohl Exportgeschäft als auch Binnenmarkt eine positive Entwicklung auf. Laut Research and Markets (IRL) dürfte der Bio-Markt weiterhin wachsen, wenngleich etwas langsamer als bisher. Doch schon 2015 soll der indische Bio-Markt die Umsatzschallgrenze von 1 Mrd. US-Dollar durchbrechen, bestätigt Rohitashwa Gakhar, Head of Projects North & North East, vom Bio-Verband ICCOA (International Competence Center for Organic Agriculture). Bis dahin will Sikkim als erster indischer Bundesstaat das Ziel erreicht haben, 100 % seiner Anbauflächen ökologisch zu bewirtschaften. Andere indische Staaten streben diese Umstellung auf Bio-Landbau ebenfalls an. Derzeit werden rund 1,2 Mio. Hektar landwirtschaftliche Fläche in Indien biologisch bestellt. Wachstum in Produktion und Handel Marktexperte Gerald A. Herrmann von der Beraterfirma Organic Services, die auch ein Büro in Indien betreibt, sieht die aktuelle Entwicklung mit großer Freude: "Die Verfügbarkeit von Bio-Lebensmitteln in verschiedenen Handelskanälen steigt weiter", erklärt er. "Von der Direktvermarktung durch Bauernmärkte und Liefersysteme über das Angebot bei regionalen Ketten bis hin zu Bio-Fachgeschäften, die ihr Sortiment kontinuierlich ausbauen, gibt es immer mehr Wege, Bio-Produkte zu erwerben." Mittlerweile ist das Thema Bio auf politischer Ebene angekommen. Das zeigt beispielsweise die Förderung diverser Bio-Programme in verschiedenen indischen Bundesstaaten. Auf einer vom ICCOA und dem Staat Kerala organisierten internationalen Konferenz diskutieren im September außerdem zahlreiche Experten und hochrangige Vertreter von Ministerien Strategien für den Öko-Sektor. Der Staat Karnataka und die Stadt Bangalore, in der die BioFach India stattfindet, fördern Öko-Landbau und Bio-Vermarktung ebenfalls. Verlässlichkeit im Handel wichtig Sehr intensiv mit der Marktentwicklung - vor allem der Vermarktung von Bio-Produkten in Indien - hat sich auch Nina Osswald im Projekt Sustainable Hyderabad beschäftigt. Zwei Jahre lang recherchierte die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Humboldt Universität Berlin vor Ort und veröffentlichte vor wenigen Monaten ihr Buch. Darin beleuchtet sie die Entwicklung der Bio-Vermarktung in Indien und beschreibt anhand vieler Beispiele Fortschritte, aber auch Hemmnisse für den Handel mit bio-zertifizierten Lebensmitteln. Ihr Koautor Manoj Kumar Menon ist ICCOA-Geschäftsführer und ausgewiesener Experte für den indischen Bio-Markt. Zwei wichtige Erkenntnisse liefert das Buch: Zum einen haben sich die Vermarktungsstrukturen für Bio-Produkte in den indischen Großstädten trotz einiger Hindernisse in den vergangenen fünf Jahren deutlich verbessert und differenziert. Zum anderen sei aber auch in Zukunft ein starkes und verlässliches Netzwerk aus Produzenten und Lieferanten sowohl für regionale Vermarktungsinitiativen als auch für Bio-Unternehmen wichtig. Online-Plattformen und staatliche Förderung bringen Bio voran Die beiden jungen indischen Unternehmerinnen Vandana Sudhakar Dutt und Suruchi Ailawadi möchten Bio-Produkte in ihrem Land populärer machen. In ihrem Online-Portal Esvasa.com gibt es jede Menge Argumente für Bio-Ernährung, Rezepte, nützliche Hinweise sowie aktuelle Informationen. Eine Adressdatenbank hilft interessierten Verbrauchern zudem, Bezugsquellen für Öko-Erzeugnisse zu finden. In der südindischen Metropole Bangalore ist die Auswahl bereits beachtlich: In rund 70 Verkaufsstätten können Kunden Bio-Produkte kaufen. Der Bundesstaat Karnataka in Südindien weiß, wie wichtig es für die Bauern ist, ihre Ware über verlässliche Kanäle zu vermarkten. Aus diesem Grund unterstützt der Staat bereits zum zweiten Mal ein Buyer´s programme, das in Zusammenarbeit mit ICCOA zur BioFach India 2013 geplant ist. Kommt es zustande, haben internationale Geschäftsleute die Chance, verschiedene Bio-Projekte zu besuchen, um über mögliche Kooperationen zu sprechen. Im vergangenen Jahr funktionierte die Vernetzung indischer Produzenten mit interessierten Firmen aus Deutschland gut. Wenn die BioFach India together with India Organic vom 14. bis 16. November ihre Tore öffnet, ist dies eine Premiere für Sonia Prashar in ihrer neuen Funktion als Geschäftsführerin der NürnbergMesse India. Diese regelt seit April 2013 die Geschäfte der Tochtergesellschaft in Neu-Delhi.
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