Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Essen & Trinken   
Schafskot grenzüberschreitend im Visier - polnische und deutsche Tierhalter bestimmen Parasiten unter dem Mikroskop
Binationales Beratungstreffen geht methodisch neue Wege
Dresden - Am Freitag, den 28. Juni 2013 fanden sich 17 engagierte Schaf- und Ziegenhalter aus Sachsen und Niederschlesien auf dem Bio-Heidschnuckenbetrieb "Kowalowe Skaly" bei Jelenia Góra (PL) ein. Das Beratungsreffen wurde im EU-geförderten Projekt "Ökologisch Handeln in Sachsen und Niederschlesien" durch die Partner Pogranicze, EkoConnect e.V. und Gäa e.V. organisiert. Dabei sollte es vorrangig darum gehen, Parasiten von Schafen und Ziegen rechtzeitig selbst anhand von Kotproben zu erkennen.

Foto: © Magdalena Gula, Pogranize
Darmparasiten bei Nutztieren stellen von je her ein Problem der Tiergesundheit, Leistungsfähigkeit und Produktqualität dar. Der Bedarf für diese Fortbildung war aus einem früheren Treffen im November 2012 zu Schafen und Ziegen hervorgegangen, welches ebenso im Rahmen des von "Ökologisch Handeln" stattfand. Damals hatte der Referent Prof. Piotr Nowakowski aus Wroclaw dafür geworben, die "betriebseigenen" Parasiten gut zu kennen, da sich das Immunsystem der Tiere auf die "Lokalmatadoren" einstelle. Doch wer bezahlt die teuren Analysen? Da nur wenige Fachlabore gezielt Analysen für bestimmte Erreger anbieten, konnten die Teilnehmer bei diesem Treffen nun lernen, die Höhe des Parasitenbefalls anhand von Kotproben selbst zu bestimmen.

Zu Beginn der zweisprachigen Veranstaltung erläuterte Hauptreferent Professor Piotr Nowakowski von der Naturuniversität in Wrocaw - Institut für Tierhaltung- die Grundlagen zum Parasitenbefall bei kleinen Wiederkäuern. Anschließend führte Herr Rafal Razny von der Firma Farm-up (Produzent von HePAK - Set zur Feld-Analyse), die Teilnehmer in die Arbeit mit dem Mikroskop ein. Am Nachmittag sammelten und entnahmen die Teilnehmer Kotproben von den Flächen, auf denen die Heidschnucken des Biobetriebes "Kowalowe Skaly" weiden. In kleinen Gruppen stellten sie aus dem gewonnenen Kot eine Lösung her und bestimmten dann mit Hilfe der bereitgestellten Mikroskope selbst die Höhe des Parasitenbefalls der Tiere. Einige Teilnehmer brachten auch Kotproben ihrer Tiere aus dem eigenen Landwirtschaftbetrieb zur Parasitenbestimmung mit.

Als "sehr gut gelungen" lobte ein deutscher Bio-Landwirt die Praxisausrichtung der Veranstaltung. Eine so ausführliche theoretische Einführung und praktische Umsetzung bei einer Fortbildung hatte er bisher noch nicht erlebt - dazu mit polnischsprachigen Referenten, deren Beitrag konsekutiv auf Deutsch gedolmetscht wurde. Die professionelle Übersetzung ermöglichte auch den fachlichen Austausch unter den Tierhaltern dies- und jenseits der Neiße.

Das EU-Projekt "Ökologisch Handeln" bildet und verbindet Akteure der ökologischen Landwirt-schaft im gemeinsamen Grenzgebiet von Sachsen und Niederschlesien. In Kürze wird die im Projekt entwickelte bilinguale Online-Plattform "EKOhandel" online gehen, in der sich Bio-Vermarkter der Region mit ihrem Angebot präsentieren und gegenseitig beraten können. Am 25. September ist die Abschlussveranstaltung in Niederschlesien geplant: "Betriebswirtschaftliche Optimierung der Direktvermarktung".

Aktuelles unter www.ekoconnect.org
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.ekoconnect.org
inka.sachse@ekoconnect.org
    

Artikel drucken   Fenster schließen