Seit Jahren verbessert sich unser Wissensstand über die Gefahren und Folgen intensiver Lärmquellen für das marine Ökosystem: Die Kommunikation von Meeressäugern wird überlagert und Wale stranden. Aber auch Fischschwärme kollabieren, Meeresschildkröten fliehen. Sogar Korallenlarven werden in ihrer Existenz bedroht. Hauptverantwortlich für den Unterwasserlärm sind Militärsonare, die Suche nach Rohstoffen und der starke Schiffsverkehr. In manchen Meeresgebieten hat sich seit 1950 der Schallpegel alle zehn Jahre verdoppelt. Die UNO zählt Unterwasserlärm zu den fünf grössten Gefahren für Meeressäuger. Trotzdem gibt es bis heute kaum konkrete Massnahmen zur Reduktion von Unterwasserlärm. "Militärs wollen sich mit dem Verweis auf die nationale Sicherheit jeglicher Verantwortung entziehen und die Ölindustrie ignoriert aus Kostengründen bereits vorhandene Technologien zur Reduzierung bedrohlicher Lärmpegel. Also brauchen wir die Öffentlichkeit, um den Meeresbewohnern Gehör zu verschaffen", sagt Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare und Leiterin der Kampagne. «Doch gerade das ist eine enorme Herausforderung. Wir müssen ein sehr komplexes und schwieriges Thema verständlich kommunizieren, um den Menschen die Tragweite der Bedrohung zu vermitteln», so Lüber. Die Silent-Oceans-Kampagne folgt einem 10-Punkte-Plan, um in den Ozeanen für mehr Ruhe zu sorgen. Der Plan umfasst unter anderem folgende Forderungen:
Über OceanCare Seit 1989 setzt sich OceanCare für den Schutz der Meerestiere und der Ozeane ein. Im 2011 erlangte die Schweizer Organisation den UN-Sonderberaterstatus im Bereich Meeresschutz. Mit Forschungsprojekten, Kampagnen und der Arbeit in internationalen Umweltgremien verschafft sich OceanCare weltweit Gehör. Und schützt so das Leben im Meer. www.oceancare.org Partner Animal Welfare Institute (AWI) widmet sich der Verringerung von Tierleid. AWI strebt eine bessere Behandlung der Tiere in allen Bereichen an - im Versuchslabor, in der Landwirtschaft, im Handel, in Haushalten und in freier Wildbahn. www.awionline.org Ocean Mammal Institute (OMI) erforscht die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf Wale und Delphine. OMI ist darauf ausgelegt, die Kluft zwischen Einzelpersonen, Wissenschaft und Technologie zu verschmälern und die innere Verbindung mit der Natur zu verstärken. www.oceanmammalinst.com Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die grösste internationale Organisation, die sich ausschliesslich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. www.wdcs-de.org/
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