Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Haus & Garten alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Haus & Garten    Datum: 17.04.2013
Deutsche Umwelthilfe fordert Abgabe gegen Plastiktütenflut
Umweltorganisation erwartet nach Einführung einer Abgabe von 22 Cent pro Tüte schnellen Rückgang von Plastiktüten. DUH veröffentlicht Info-Material für Verbraucher
Berlin, 17.4.2013: Um die Zahl von mehr als fünf Milliarden Plastiktüten, die in Deutschland Jahr für Jahr über die Ladentheken gehen, kurzfristig und effektiv zu verringern, schlägt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) eine generelle Abgabe auf alle Einwegtragetaschen vor. Der Bundesgeschäftsführer der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation, Jürgen Resch, erläuterte das Abgabenmodell am heutigen Mittwoch in Berlin. Demnach soll eine Abgabe in Höhe von 22 Cent auf jede Einwegtragetasche die Kunden motivieren, statt der Wegwerftüten umweltfreundliche Mehrwegtragetaschen zu nutzen. "Die Einführung einer Abgabe wird das Aufkommen umweltschädlicher Einwegtragetaschen radikal reduzieren und den Handel schnell dazu bewegen, dem Kunden attraktive Mehrwegtragetaschen anzubieten", so Resch.

Anders als eine materialbasierte Steuer, für die der Tütenhersteller aufkommt, führt eine verbraucherbezogene direkte Abgabe pro Tragetasche nach Überzeugung der DUH zu einer sofortigen Verringerung ihrer Verbreitung. "Rechnet man die von uns vorgeschlagene Abgabe zu den Preisen bereits kostenpflichtiger Einwegtragetaschen hinzu, so wird deren Nutzung deutlich abnehmen. Aber auch bislang kostenlos verteilte Plastiktüten werden weniger nachgefragt werden", sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Erfahrungswerte aus Irland zeigen wie effektiv eine Abgabe wirken kann. Auf der Grünen Insel führte die Einführung einer Plastiktüten-Abgabe von 22 Cent zu einer Reduktion des Plastiktütenverbrauches von 328 auf 8 Stück pro Kopf und Jahr.

Rechtlich kann eine Abgabe auf Einwegtragetaschen entweder bundesweit oder auch auf Länderebene eingeführt werden. Insbesondere in Ballungsräumen wie Berlin, wo der Plastiktütenkonsum besonders hoch ist, sind nach Erwartung der DUH schon bei 22 Cent pro Tüte schnelle Reduktionserfolge zu erwarten. Die Einführung über Vorreiter-Bundesländer ist eine realistische Option, weil die schwarz-gelbe Bundesregierung eine bundesweite Plastiktüten-Abgabe derzeit ablehnt. Ein striktes Plastiktütenverbot fällt als Alternative zur Abgabe aus, weil sie gegen die Verpackungsrichtlinie der EU verstoßen würde.

Des Weiteren verwies die DUH darauf, dass die Abgabe von Anfang an auf alle Wegwerftüten angewendet werden sollte, weil andernfalls ein Ausweichen des Handels etwa auf Papiertüten programmiert sei, die zwar andere, aber kaum geringere Umweltfolgen hätten als Plastiktüten. Die DUH schlägt vor, die nach allen Erwartungen einerseits erheblichen aber auch rasch schrumpfenden Einnahmen aus der Abgabe den Naturschutzstiftungen der Länder zukommen zu lassen.

Eine Plastiktüten-Abgabe müsse zudem von einer Aufklärungskampagne begleitet werden, die den Bürgerinnen und Bürgern Sinn und Zweck einer solchen Maßnahme überzeugend plausibel mache. Anders seien Akzeptanz und nachhaltige Verhaltensänderungen nicht zu haben. Im Rahmen des von der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) geförderten Projektes "Einweg-Plastik kommt nicht in die Tüte" hat die DUH deshalb ausführliche Informationsmaterialien veröffentlicht, die unter anderem Tipps über Alternativen zur Plastiktüte enthalten. Wer sich einen schnellen Überblick über die Umweltwirkung handelsüblicher Tüten und Tragetaschen verschaffen will, kann die Informationen im Internet unter www.kommtnichtindietuete.de abrufen und kostenfrei auch als Druckvorlage nutzen.

Hintergrund

In einer Reihe anderer Länder wurden als Alternativen zu einer verbraucherbezogenen Abgabe materialbasierte Steuern, Verbote und freiwillige Maßnahmen zur Verringerung des Plastiktütenkonsums eingeführt. In Los Angeles, Ruanda, Tansania, Bangladesch oder Italien sind Plastiktüten aus konventionellem Kunststoff entweder generell oder nur in Supermärkten verboten. Das Reduktionspotenzial eines Verbots ist hoch, allerdings zeigen die Erfahrungen auch, dass der Kontrollaufwand zur Einhaltung aufwendig ist und Plastiktüten auch weiterhin "unter der Ladentheke" herausgegeben werden. Die häufige Ausnahme biologisch abbaubarer Plastiktüten aus Verbotsregelungen führt zu keinem geringeren Tütenverbrauch. Zudem bauen sich diese Tüten unter natürlichen Bedingungen ähnlich langsam ab wie Plastiktüten aus herkömmlichem Kunststoff. Ein Verbot innerhalb eines EU-Mitgliedstaates ist aus juristischen Gründen derzeit nicht möglich.

In Dänemark führte eine materialbasierte Plastiktütensteuer, die von den Tütenherstellern aufgebracht werden muss, lediglich zu einer Verkleinerung und einer Gewichtsreduzierung der Tüten, aber nicht zur Eindämmung ihrer Zahl. Freiwillige Initiativen des Handels, wie das WRAP-Programm (Waste & Resources Action Programme) in Großbritannien, haben zu einem Rückgang des Plastiktütenverbrauches geführt. Allerdings fällt der Rückgang des Tütenkonsums durch die Information von Kunden und die Schulung von Handelsmitarbeitern deutlich geringer aus, als im Vergleich zu einer Abgabe oder einem Verbot. Die verbraucherbezogene Abgabe auf jede in Irland verkaufte Plastiktüte ist das bislang erfolgreichste Modell zur raschen Reduzierung des Plastiktütenkonsums.

Kontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber