Obwohl der Bundestag die Planungen der "Variante C 280" bereits im Jahr 2002 abgelehnt hatte, wollte die bayerische Staatsregierung das 70 Kilometer lange letzte Stück "frei fließender Donau" mit Staustufen verbauen und die sogenannte Mühlhamer Schleife durch einen Kanal abschneiden - ein sowohl ökologisch als auch ökonomisch unverantwortliches Vorhaben. Nun muss die CSU offenbar doch Rücksicht nehmen auf Umweltbelange, vor allem aber auf die überwältigende Mehrheit der einheimischen Bevölkerung, deren Wählerstimmen sie im Wahljahr nicht verlieren möchte. In den vorangegangenen jahrzehntelangen Auseinandersetzungen hatte sie stets die Interessen der Wirtschaftslobbyisten vertreten. Die NaturFreunde Deutschlands begrüßen, dass die Donau mit ihren einzigartigen Auwäldern - ein Naturjuwel sondergleichen - nun auch künftigen Generationen erhalten bleibt. In unserer stark verbauten Landschaft ist der "bayerische Amazonas" ein Restbestand an Natur, dem allerhöchster Schutz gebührt. Der jetzt beschlossene "sanfte" Ausbau mit Buhnen kommt diesem Anliegen weitgehend entgegen. Die NaturFreunde haben sich von Anfang an am Kampf um eine "frei fließende Donau" beteiligt. Und sie werden weiterhin wachsam sein: Denn der Ausbauverzicht ist lediglich auf die Amtszeit von Ministerpräsident Seehofer beschränkt. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass unverbesserliche Betonköpfe die alten Pläne irgendwann wieder aus der Schublade ziehen.
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