Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Medien    Datum: 16.09.2000
"Die Sonne schickt uns keine Rechnung"
Ein Plädoyer für die Energie-Alternativen zum Öl
Auch wenn die Opec jetzt 800.000 Ölfässer pro Tag zusätzlich aufmacht: Die Öl-, Benzin- und Gas preise werden langfristig steigen. Denn die bezahlbaren Ölreserven werden in ca. 40 Jahren aufgebraucht sein, und die Gasreserven in etwa 45 Jahren, so die letzte Weltenergiekonferenz. Und knappe Güter werden nun mal teurer!
Die Autofahrer fluchen und für das Heizen müssen wir im kommenden Winter mehr als doppelt soviel bezahlen wie bisher. Alle Energieverbraucher werden zur Zeit ärmer, doch das muss nicht so bleiben. Typisch deutsches Jammern hilft gar nichts. Die Ölpreiskrise ist für viele ärgerlich - das war schon 1973 und 1980 so - doch die Klimakatastrophe wäre für alle viel, viel schlimmer. Auch die Öl- und Benzinkrise hat ihre Chance. Sie wird in Deutschland freilich viel zuwenig gesehen und noch kaum diskutiert.
Energieeinsparungen, bessere Energie-Effizienz und das Umsteigen auf kostenlose erneuerbare Energiequellen werden durch die neue Benzin- und Ölpreiskrise beschleunigt. Das ist gut fürs Klima, gut für Hunderttausende neue Arbeitsplätze und - schon mittelfristig - gut für den Geldbeutel. Nach den letzten Ölkrisen ist die Energie-Effizienz in Deutschland um über 30 Prozent gestiegen. Wie gut! Sonst wäre der Schock jetzt noch viel größer. Niemand ist also den Ölscheichs hilflos ausgeliefert. Jede und Jeder kann etwas tun.

Zum Beispiel
· öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das bedeutet drei Viertel weniger Energieverbrauch;
· Häuser und Wohnungen besser dämmen. Das kann 50 Prozent Energie sparen;
· Energiesparlampen nutzen. Das bedeutet den Stromverbrauch um 85 Prozent reduzieren;
· neue Heizkessel einbauen - sie brauchen ein Drittel Energie weniger;
· erneuerbare Energien nutzen. Den Stoff gibt es umsonst.

In Deutschland werden zur Zeit bereits drei Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren wirtschaftlich betrieben. Warum nicht 10,20 oder 30 Millionen? Je mehr Solaranlagen, desto weniger Heizölverbrauch. Je mehr Drei-Liter-Autos desto weniger Benzinverbrauch.
Zum Entsetzen der Ölscheichs: Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Wir genießen in unserem Haus in Baden-Baden mit zwei Solaranlagen diesen Preisvorteil seit sieben Jahren.
Wir verdienen Geld mit der Sonne. Die Sonne scheint auf jedes Dach. Selbst wenn die Sonne nicht scheint, funktionieren unsere Solaranlagen. Es muss nur hell sein. Und das wird es jeden Tag. Schon heute gibt es in Deutschland Solar-Häuser, die mit Hilfe der Sonne mehr Energie erzeugen als ihn ihnen verbraucht wird. Auch der Wind und das Wasser schicken keine Rechnung. Inzwischen drehen sich bei uns 8.500 Windräder und ersetzen zwei Atomkraftwerke. Wir können die Anzahl der Windräder verzehnfachen und die Anzahl der Wasserkraftanlagen verfünffachen.
Umweltfreundliche Energie aus Sonnenstrahlen, Wind, Wasser, Biogas, heimischem Holz, Energiepflanzen und Erdwärme kann schon in 30 bis 40 Jahren alle herkömmlichen Energiequellen ersetzen. Allein die Sonne schickt uns jeden Tag 15.000 mal mehr Energie als zur Zeit alle sechs Milliarden Menschen verbrauchen - kostenlos, umweltfreundlich und für alle Zeit. Die Lösung steht am Himmel.
Die Sonne ist die einzige Einnahmequelle unseres Planeten. Eine Ökonomie, die nicht im großen Stil auf die Sonne setzt, ist nicht auf der Höhe der Zeit. Und eine Ökonomie, die nicht bereit ist, Geschenke der Natur anzunehmen, ist weder ökonomisch noch ökologisch. Technisch haben wir längst die Chance, in Deutschland 22 Millionen Gebäude zu 22 Millionen Solarkraftwerken umzurüsten. Jede und jeder kann heute erneuerbare Energien wirtschaftlich nutzen. Die solare Energiewende ist möglich und nötig.
Das einzige Problem: Wir haben noch immer ein Brett vor der Sonne. Die Bundesregierung sollte schleunigst aus ihrem Hunderttausend-Solar-Dächer-Programm ein Ein-Millionen-Solar-Dächer-Programm machen. Das wäre eine intelligente Antwort. Jammern und Taktieren ist nur Ausdruck politischer Hilflosigkeit.
Das Öl wird immer knapper und immer teurer - die Sonne scheint noch rund vier Milliarden Jahre - kostet nichts und ist umweltfreundlich. Was wollen wir mehr! Also: Nicht Jammern - sondern handeln. Solar? Na klar! Vernunft und Sonne statt Öl und Ärger. Zeigen wir es den Ölscheichs!
Die Energiekrise wird uns noch solange begleiten, wie wir auf die endlichen Energiequellen Öl, Gas, Kohle und Atomenergie setzen. Die große politische Frage des neuen Jahrhunderts heißt im Angesicht der zu Ende gehenden alten Ressourcen und der weltweit stark steigenden Energieverbräuche: Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne? Der Golfkrieg 1991 war bereits ein Krieg ums Öl. Die Energiefrage ist der Schlüssel für ein gutes oder katastrophales 21. Jahrhundert. Noch haben wir die Wahl.

Kommentar von Franz Alt in der Berliner Morgenpost

Unser Autor Franz Alt ist Moderator des 3Sat-Magazins «Grenzenlos». Bundesweit bekannt wurde er durch das TV-Magazin «Report Baden-Baden», das er von 1972 bis 1991 leitete, sowie durch sein jahrelanges Engagement für die Ökologie- und Friedensbewegung.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber