Die von BASF angeführten Unwägbarkeiten beim europäischen Zulassungsprozess sind nur vorgeschoben. Gentechnik hat in Europa keine Zukunft. Erfahrungen der letzten 20 Jahre haben deutlich gezeigt, dass diese Risikotechnologie nicht beherrschbar ist. Angefangen von massiven Steigerungen beim Pestizideinsatz durch "Superunkräuter" oder resistente Insekten, über synthetische Antibiotikaresistenz-Gene in Fluss-Bakterien bis hin zu den peinlichen Verwechslungen von zugelassenen und nicht zugelassenen Gen-Kartoffelsorten in BASF-Laboren. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben ihre Entscheidung längst getroffen. Der Markt für Bio-Lebensmittel und Produkte aus gentechnikfreier Erzeugung wächst seit Jahren. Die Entscheidung der BASF ist peinlich für die Bundesregierung, die sich noch vor wenigen Tagen brav hinter die Gentech-Kartoffelsorte "Amflora" des Konzerns gestellt hatte. Statt weiter auf das Auslaufmodell Gentechnik zu setzen, müssen sich Ilse Aigner und Kanzlerin Merkel national und auf EU-Ebene endlich der dringend notwendigen Verbesserung der Zulassungsverfahren für Gen-Pflanzen stellen. Noch immer werden bei der Zulassungsprüfung von gentechnisch veränderten Pflanzen zum Beispiel keine Langzeit-Fütterungsstudien durchgeführt. Wie wichtig eine sorgfältige Risikobewertung wäre, hat die erste Lebenszeit-Fütterungsstudie von Prof. Séralini von der Universität Caen im Herbst 2013 gezeigt, die Hinweise auf massive Gesundheitsschäden durch den Verzehr von Gentech-Mais ergab.
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