"Mit dem Bau des überflüssigen Fusionsreaktors in Frankreich wird die Geldverschwendungsmaschinerie von EURATOM-Forschungsmitteln weiter angeheizt", kritisiert Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands. "ITER ist ein bewusster Angriff auf die Energiewende: Er ist nicht auf flexible Stromerzeugung ausgerichtet. Bis dieser Reaktor in 50 Jahren einmal Strom liefert, haben wir aber praktisch unsere ganze Stromerzeugung auf erneuerbare Energien umgestellt", erläutert Hiksch. Kostenverdreifachung in vier Jahren Nach offiziellen Planungen haben sich die Kosten für den ITER-Forschungsreaktor vier Jahre nach Baubeginn von rund sechs Milliarden Euro bereits auf mehr als 17 Milliarden Euro erhöht. Inoffiziell rechnen selbst ITER-Befürworter zwischenzeitlich mit Kosten von bis zu 35 Milliarden Euro. Etwa 45 Prozent dieser Kosten werden von den EURATOM-Mitgliedern getragen; die übrigen Mittel werden zu je 9,1 Prozent von den weiteren Vertragsländern Japan, Russland, USA, China, Indien und Südkorea aufgebracht. Für die neue Förderperiode des EU-Forschungsprogramms "HORIZON 2020" sind allein 2,573 Milliarden Euro für den ITER-Reaktor vorgesehen. Die Gesamtausgaben der Bundesrepublik für die Kernfusion hatten sich bis 2009 schon auf 3,3 Milliarden Euro summiert. "Eine neue Atomtechnologie, die auf die Phantasien der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückgeht, wird nicht mehr benötigt, wenn gleichzeitig mit den erneuerbaren Energien eine sichere Energiequelle bereits zur Verfügung steht", fasst Uwe Hiksch die Einwände der NaturFreunde Deutschlands zusammen. www.euratom-nein-danke.de
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