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Rubrik:Energie & Technik    Datum: 13.10.2012
Die Energiewende ist kein Luxusartikel, sie darf nicht scheitern
Trotz Quotenmodell: Noch immer gibt es in der Energiepolitik kein echtes Gesamtkonzept
Berlin, 13. Oktober 2012 - "Peter Altmaier ist der erste Bundesumweltminister, der den Ausbau von erneuerbaren Energien mit planwirtschaftlichen Methoden begrenzen will", kritisierte der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller das von Altmaier ins Gespräch gebrachte Quotenmodell. Selten habe ein Bündnis aus politischem Versagen, aufgeblasenen Horrorzahlen und Widerstand der alten Interessenverbände eine so schlechte und irrationale Stimmung gegen notwendige Innovationen erzeugt, wie es derzeit beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschehe. Müller wies insbesondere auf die folgenden acht Punkte hin:

1. Noch immer gibt es in der Energiepolitik kein Gesamtkonzept, zu dem nicht nur die Erneuerbaren gehören, sondern auch und vor allem Effizienzsteigerung und Einsparen. Erst das Gesamtkonzept macht die Energiewende aus. In der Bundesregierung scheint dafür aber niemand verantwortlich zu sein.

2. Unabhängig vom Atomausstieg ist die Energiewende überfällig. Auch im alten System hätten jetzt umfangreiche Investitionen angestanden, denn rund ein Drittel des Kraftwerkparks hätte erneuert werden müssen. Das aber wären fragwürdige Investitionen gewesen, denn bei Laufzeiten von rund 50 Jahren für Kraftwerke wären sie eine Blockade für weitere Innovationen geworden.

3. Nach allen vorliegenden Studien werden die Energiealternativen einschließlich der erneuerbaren Energien in wenigen Jahren deutlich preisgünstiger sein als die Fortsetzung des Bestehenden. Das Problem sind die Kosten des Übergangs, aber der Übergang ist richtig.

4. Generell ist eine Modernisierung des Leitungsnetzes notwendig, insbesondere die Umstellung auf HGÜ-Leitungen, die wesentlich effizienter sind. Im Übrigen machen diese Kosten rund 0,4 Cent aus, die Horrorzahlen für Ausbau und Kosten sind weit übertrieben.

5. Die Probleme in der Versorgung der süddeutschen Länder sind hausgemacht. In der Vergangenheit haben die Landesregierungen in Bayern und Baden-Württemberg den Atomausstieg verhindern wollen, sie gehörten zu den Vorreitern der Laufzeitverlängerung. Deshalb haben sie im letzten Jahrzehnt nichts in den Umbau der Energieversorgung investiert. Das hat sich erst im letzten Jahr geändert, aber ein Jahrzehnt wurde verloren.

6. Die Kosten für Fotovoltaik liegen deutlich geringer als behauptet, zuletzt bei rund 18,5 Cent pro Kilowattstunde. Sie tragen sich selbst im Gegensatz beispielsweise zu Offshore-Windanlagen, deren Kosten aber nicht öffentlich kritisiert werden, vielleicht weil dort vor allem Finanzanleger und die großen Energiekonzerne beteiligt sind.

7. Was fehlt, ist insbesondere eine dezentrale Infrastruktur für die Energiewende, also Speicher, Regeltechnik, Lastmanagement, etc. ... Hier wird zu wenig getan.

8. Viele Kosten sind zurückzuführen auf ein fehlendes Gesamtkonzept und die zahlreichen Ausnahmeregelungen und Privilegien für die Wirtschaft, die immer fragwürdiger werden. Natürlich ist der Umbau nicht umsonst zu haben, aber heute werden die Kosten sehr einseitig zulasten der privaten Verbraucher verteilt. Das ist ungerecht.

Effizienzrevolution, Energiesparen und erneuerbare Energien
Die Umwelt- und Naturschutzverbände wollen eine erfolgreiche Energiewende erreichen durch die Kombination der drei grünen E: Effizienzrevolution, Energiesparen und erneuerbare Energien. Müller: "Wir arbeiten auf die solare 2.000-Watt-Gesellschaft hin, also Einsparen, Effizienz und Erneuerbare in einem Konzept zu verbinden; sicher, naturverträglich und sozial gerecht. Die Energiewende ist kein Luxusartikel, sondern entscheidet über die Innovationsfähigkeit unseres Landes und damit auch darüber, ob wir tatsächlich fähig sind, die ökologischen Einsichten der letzten Jahrzehnte umzusetzen."

Wenn es aber um die Energiewende gehe, trete laut Müller nicht nur Bundeswirtschaftsminister oder besser: Bundesblockademinister Philipp Rösler permanent auf die Bremse. Auch der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur Stefan Kohler sowie der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, der die Energiewende schon immer verhindern wollte, arbeiteten offen gegen die Erneuerbaren und verbreiteten höchst umstrittene Zahlen über deren Kosten und Belastungen. Und die großen Energiekonzerne, die jahrelang den Atomausstieg zu verhindern gesucht hatten, nähmen die Verbraucher in Geiselhaft, um durch überzogene Kostensteigerungen, an denen sie selbst nicht unschuldig seien, die erneuerbaren Energien schlecht zu reden.

"Selten hat ein Bündnis aus politischem Versagen, aufgeblasenen Horrorzahlen und Widerstand der alten Interessenverbände eine so schlechte und irrationale Stimmung gegen notwendige Innovationen erzeugt, wie es derzeit beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschieht", kritisierte Michael Müller.


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