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Umwelt & Naturschutz   
"Rettungsnetz für die Wildkatze" ist UN-Dekade-Projekt
Mit dem Titel "Ausgezeichnetes UN-Dekade Projekt der Biologischen Vielfalt" wird der umfangreiche Einsatz des BUND für die Wildkatzen in Deutschland gewürdigt.
Der BUND vernetzt naturnahe Mischwälder in Thüringen und zukünftig auch bundesweit, damit die vom Aussterben bedrohte Wildkatze sich neue Lebensräume erschließen kann. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der heimischen biologischen Vielfalt, befand die Fachjury des UN-Dekade-Wettbewerbes. Heute erhält der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) die Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt zur biologischen Vielfalt.

Eine Wildkatzenfamilie ain ihrem Revier auf Beutefang.
Foto: © Thomas Stephan
Erfurt - Das Schicksal der Wildkatzen steht stellvertretend für viele andere Tierarten in unseren Wäldern: Noch vor 150 Jahren waren Wildkatzen in Deutschland weit verbreitet. Heute leben nur rund 5.000 Wildkatzen in teilweise stark voneinander isolierten Gebieten. Wildkatzen sind äußerst scheue Waldbewohner: Sie verlassen den Schutz ihrer Wälder nicht, um die vom Menschen besiedelten Landschaftsräume zu durchqueren. Da es kaum noch große naturnahe Waldgebiete gibt, die nicht durch Straßen oder Landwirtschaft zerschnitten sind, sind die Wildkatzen inzwischen vom Aussterben bedroht. Diese Gefahr betrifft andere, eng an den Wald gebundene Arten.

Damit die Wildkatzen eine Chance erhalten, neue Gebiete zu erobern und sich wieder auszubreiten, sorgt der BUND für eine Vernetzung der vorhandenen Lebensräume. Dieses Rettungsnetz soll langfristig ein für die Katzen durchgängiges Waldsystem von 20.000 Kilometern Länge umfassen. Um zu prüfen, ob die Tiere die neuen Wege bzw. "Korridore" auch annehmen, folgt der BUND ihrem genetischen "Pfotenabdruck". Weil Menschen die scheuen Tiere kaum zu Gesicht bekommen, werden die Katzen mit einem für sie unwiderstehlichen Duftstoff angelockt. Wenn sie sich am Lockstock reiben, hinterlassen sie Haare, die eingesammelt und im Labor genetisch untersucht werden. Dadurch konnte nachgewiesen werden, dass die Thüringer Wildkatzen die Korridore durchaus zu schätzen wissen. Und nicht nur die Wildkatze, auch andere Bewohner von naturnahen Waldlebensräumen, wie Rotwild, Dachs, Schwarzstorch und Fledermaus profitieren von der Vernetzung.

Für diesen vorbildlichen Beitrag zur Unterstützung der Wildkatzen und vieler anderer waldlebender Arten erhält der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) für sein Projekt "Ein Rettungsnetz für die Wildkatze" heute die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Die Jurorinnen und Juroren der Fachjury für den UN-Dekade-Wettbewerb sind beeindruckt, dass der BUND nicht nur ein räumliches, sondern auch ein gesellschaftliches Rettungsnetz für die Wildkatze ins Leben ruft. Die Zusammenarbeit vom BUND mit Landnutzern, Behörden, Politik und Bevölkerung gibt den Tieren eine Chance auf ein langfristiges Überleben. Auch Filmemacher und UN-Dekade-Botschafter Matto Barfuss unterliegt der Faszination von wilden Katzen. "Kaum jemand wird in seinem Leben jemals die Chance haben, eine Wildkatze in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Trotz dieser Distanz gelingt es dem BUND, uns diese heimische Katze nahe zu bringen", so Matto Barfuss. "Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine zentrale Herausforderung und der BUND geht diese Aufgabe mit dem Wildkatzen-Projekt sehr engagiert an".

Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält der BUND einen "Vielfalt-Baum", der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung der Verein einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de vorgestellt.
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http:// www.un-dekade-biologische-vielfalt.de
u.magiera@dbu.de
    

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