Globale Warnsignale Oxfam hat angesichts der drohenden Krise Zahlen und Fakten zusammengestellt. So sind seit Mitte Juni die Weizenpreise (Future-Preise) um 50 Prozent; die Maispreise um 45 Prozent und die Sojapreise um 30 Prozent gestiegen (Quelle Weltbank). Bereits heute besteht eine Finanzierungslücke von 4,1 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro) für die Lieferung von Nahrungsmittelhilfe in Krisenländer wie Somalia. Die hohen Getreidepreise verschärfen die bereits angespannte Lage. Der starke Dollar bedeutet höhere Kosten für den Import von Nahrungsmitteln für arme Importländer. Derzeit hungern fast eine Milliarde Menschen. Langanhaltende hohe Nahrungsmittelpreise bedeuten Hunger für Millionen Menschen, die einen Großteil ihres Einkommens für Essen ausgeben müssen. Wenn etwa der Preis für Mais dauerhaft hoch bliebe, würden Lateinamerika, Zentralamerika und Mexiko stark betroffen. Nordafrika und der Mittlere Osten sind stark abhängig von Weizenimporten. Ein Beispiel für diese extreme Abhängigkeit ist das arabische Land Jemen, das 90 Prozent seines Weizens importiert. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels. Die Dürre in zahlreichen US-Staaten stimmt mit wissenschaftlichen Analysen überein, die für diese Regionen zunehmend Trockenheit und Dürren vorhergesehen haben. Biosprit - eigentlich zur Senkung der CO2-Emissionen gedacht - ist ein großes Problem. Die Produktion von Biosprit ist ein wichtiger Faktor in den Krisen 2008 und 2012. Im Jahr 2011 wurden 40 Prozent der US-Maisernte für die Herstellung von Ethanol verwendet. Die Folge: Niedrige Lagerbestände und steigende Preise. Den Zusammenhang zwischen extremen Preisschwankungen und spekulativen Investitionen in Agrarrohstoffe wie Nahrungsmittel hat Oxfam bereits im Mai 2012 mit der Studie "Mit Essen spielt man nicht" ausführlich belegt. Hintergrundpapier Oxfam International "Food Crises"(engl) hier: www.oxfam.de/publikationen/medieninfo-nahrungsmittelkrise Studie "Mit Essen spielt man nicht hier: www.oxfam.de/publikationen/spekulationsstudie
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