Wichtige Schlüsselbegriffe werden zwar genannt, ihre Umsetzung aber bleibt gänzlich unklar. So wird von nachhaltiger Landwirtschaft gesprochen; doch wie nachhaltige Systeme aussehen können und welche heute verfügbaren Konzepte tragfähig sind, bleibt unerwähnt. Auch die Forderung nach dem Erhalt von Biodiversität wird nicht konkretisiert und nicht mit einem Ausschluss der vielfaltsfeindlichen grünen Gentechnik verbunden. Und was genau ist gemeint, wenn von dem Transfer umweltfreundlicher Technologien die Rede ist? Regenerative Energiequellen sowie Technologien mit geringen Emissionen werden befürwortet. Eine Empfehlung, Atomstrom dabei außen vor zu lassen, wird nicht ausgesprochen. Der Gipfel drückt sich erneut um eine klare Aufforderung an die Politik, Rahmenbedingungen zu setzen, die eine konsequente Internalisierung von Umweltkosten einfordern. Der ökonomische Schlüsselfaktor für eine grüne Ökonomie bleibt wieder unberücksichtigt. Positiv ist die Forderung nach der Förderung kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Doch auch hier fehlt die Benennung konkreter Anbausysteme, die Boden, Artenvielfalt und Wasser zu schützen vermögen. Langfristig werden nur wirklich nachhaltige Systeme zur Welternährung beitragen können. Diese sind Grundlage der menschlichen Ernährung und zugleich Garant für die Zukunftsfähigkeit der Ernährungswirtschaft. Die AoeL-Unternehmen fordern ein breites politisches Bündnis für eine nachhaltige Ernährungs- und eine zukunftsfähige, umweltverträgliche Lebensmittelwirtschaft. "Die Zeit des Abwartens und der Sonntagsreden ist längst vorbei. Es muss endlich auch politisch gehandelt werden. Mit dem Ergebnis von Rio+20 wird die Weltgemeinschaft ihrer Verantwortung für zukünftige Generationen nicht gerecht" meint Alfred T. Ritter, vorsitzender Geschäftsführer des AoeL-Mitglieds-Unternehmens Alfred Ritter GmbH & Co KG.
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