Eigentlich müsste der Siebenschläfer Langschläfer heißen, denn er ist quasi gerade erst aus dem Winterschlaf aufgewacht. Von Anfang September bis in den Mai hinein hat das Nagetier geschlafen. Jetzt frisst sich der Nager mit Knospen, Früchten und Rinden seinen Winterspeck für die nächste Schlafphase an. Im Herbst knabbert er Kastanien, Eicheln und vor allem Bucheckern. Mit Hilfe der Bucheckern reguliert der Siebenschläfer seltsamerweise seine Familienplanung. Offenbar ahnt er schon kurz nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf, ob ein gutes Jahr für die Bucheckern-Ernte bevorsteht oder nicht. Bucheckern sind seine Hauptnahrungsquelle. Mit den Samen frisst er sich Reserven an und füttert den Nachwuchs. "Reifen nur wenig Bucheckern, gibt es nur wenig Futter für den Nachwuchs und es kommen weniger Siebenschläfer auf die Welt", erklärt der Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Nach welchen Mechanismen diese "biologische Empfängnisverhütung" funktioniert, ist längst nicht erforscht. Noch gibt der Siebenschläfer der Wissenschaft Rätsel auf. Um der Lösung näher zu kommen, förderte die Deutsche Wildtier Stiftung ein Forschungsprojekt zu diesem Thema. Für die meisten Menschen bleiben Siebenschläfer unbekannte "Wetterpropheten". Tagsüber lassen sie sich ungern blicken. "Nachts wird der Nager oft für einen Einbrecher gehalten. Wenn der kleine Kerl ins Haus eingedrungen ist, macht er oft Lärm wie ein Großer!" Auch bezieht er gerne Nistkästen von Vögeln und macht es sich dort gemütlich. Für das Sommerwetter der nächsten sieben Wochen ist er allerdings nicht verantwortlich. Eva Goris Pressesprecherin Deutsche Wildtier Stiftung Billbrookdeich 216 22113 Hamburg Telefon +49 (0)40 73339-1874 Fax +49 (0)40 7330278 E.Goris@DeWiSt.de www.DeutscheWildtierStiftung.de
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