Die Grundsatzzusage für die Hermesbürgschaft für das AKW-Projekt Angra 3 in Brasilien in Höhe von 1,3 Milliarden Euro ist eine gravierende Fehleinschätzung. Die Bundesregierung muss die Konsequenzen aus den Fakten der heute vorgestellten Studien ziehen und die Hermesbürgschaft stoppen, statt den Bau dieses höchstriskanten, veralteten Atomprojekts in Brasilien abzusichern. Alles andere ist zynisch angesichts der sich jährenden Atomkatastrophe von Fukushima. Das Fazit der Studien ist vernichtend. Die beiden Gutachten kritisieren die Analyse der Risikobewertung des Baus eines dritten Atomkraftwerks bei Angra dos Reis. Die Betriebsgenehmigung für den veralteten Bautyp Angra 3 wurde aufgrund ungeeigneter Daten und einer unvollständigen Konsequenzanalyse erteilt. Die Evakuierungen vor Ort wären im Katastrophenfall wegen der zu engen Küstenstraße und häufiger Erdrutsche äußerst schwierig. Damit wird das AKW-Projekt zum unkalkulierbaren Risiko und entspricht nicht den internationalen Anforderungen. Angra 3 würde in der EU oder den USA an diesem Standort keine Genehmigung erhalten, da grundlegende Sicherheitsstandards nicht erfüllt werden. Die endgültige Entscheidung über die Bürgschaft wird zeigen, wie ernst es Schwarz-Gelb mit dem Atomausstieg ist. Denn in Deutschland aus der Atomkraft auszusteigen und gleichzeitig Atomexporte ins Ausland zu fördern, ist schizophren und atompolitische Heuchelei. Die Fraktionspressestelle auf Twitter: twitter.com/#gruensprecher
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