![]() "Ja, wir kaufen Futtermittel aus konventioneller Produktion." Diesen Satz sagt Jochen Dettmer ohne schlechtes Gewissen. Seiner Ansicht nach ist die Art der Produktion weniger problematisch als die großen Strecken, über die normalerweise Futter- und Nahrungsmittel transportiert werden. Denn: "Importe sind weitaus schlechter zu kontrollieren", meint der Neuland-Geschäftsführer und verweist auf den Skandal um falsch deklarierte Bio-Produkte aus Italien vom vergangenen Jahr. Kommt das Futtermittel für Rinder, Schweine und Hühner aus der gleichen Region, in der sie leben, dann reduziert das außerdem noch den klimaschädlichen CO2-Ausstoß beim Transport. "Für Neuland-Tiere muss kein Regenwald in Mittelamerika gerodet werden", sagt Dettmer und spielt damit auf den um sich greifenden Anbau von Soja als Futtermittel an. Eine wichtige Rolle spielt nach Ansicht von Dettmer das Regionalitätsprinzip wenn es darum geht, Lebensmittelverschwendung zu stoppen. "Ein Fleischer vor Ort, der merkt, dass er sein Frischfleisch nicht rechtzeitig verkaufen kann, macht daraus Wurst. Abgepacktes Fleisch im Supermarkt wird einfach entsorgt", sagt Dettmer. Auch aus diesem Grund liefere der Neuland-Verband kein Fleisch an Lebensmittelketten. Dies und die strengeren Tierschutzrichtlinien seien wichtige Unterschiede von "Bio" und "Neuland". Dettmer fordert, dass Tierhaltung in Deutschland nach bestimmten Standards gefördert werden müsse. Die EU-Agrarpolitik sei dabei schon deutlich weiter. Das Bundeslandwirtschaftsministerium, so Dettmer, vertrete nach wie vor die Politik des Bauernverbandes, "der in der Regel mauert". Unter der Rubrik "Clever konsumieren" informiert www.oeko-fair.de über den richtigen Umgang mit Fleisch und die ökologischen und sozialen Folgen unseres Fleischkonsums. Tipps zur richtigen Auswahl und Zubereitung von Fleisch finden sich außerdem im Themenheft "Fleisch genießen" der VERBRAUCHER INITIATIVE. Zum Bestellen oder zum Download unter www.verbraucher.com.
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