Müller zufolge sei Fritz Vahrenholt die lebendig gewordene Wankelmütigkeit. Politisch habe Vahrenholt sich von einem Vertreter des Sozialdemokratischen Hochschulbundes (SHB) mit der Ideologie des Staatsmonopolistischen Kapitalismus zum rechten Sozialdemokraten entwickelt, beruflich vom Umweltsenator zum RWE-Manager, ökologisch vom Seveso-Kritiker zum Klima-Leugner. Die von Vahrenholt in seinem Buch vorgebrachten Behauptungen, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel ein Produkt von Politikern und den USA sei, hält Michael Müller für ebenso grotesk wie verantwortungslos: "Warum sind die USA dann heute Hauptgegner konkreter Klimaschutzmaßnahmen? Warum nehmen weltweit die Wetterextreme zu?" Laut Müller unterschlägt Vahrenholt wesentliche Fakten: Erstens stütze der Weltklimarat (IPCC) seine Prognosen nicht nur auf die Kohlendioxid-These, sondern führe vier Hauptbelege für den Klimawandel an: a) Die Paläoklimatologie mit ihren historischen Vergleichen, b) die zwischenzeitlich sehr differenzierten Computersimulationsmodelle, c) den Abgleich der historischen Wetterdaten sowie d) die Bewertungen aus der Entwicklung der Treibhausgase. Müller kritisiert auch Vahrenholts Behauptung, der Weltklimarat habe die oszillierenden Meeresströmungen und die Sonnenaktivitäten nicht in seine Berechnungen einbezogen. Im Gegenteil seien selbst der Vulkanismus und biogene Faktoren vom IPCC berücksichtigt worden. Schließlich sei auch falsch, dass sich alle IPCC-Berechnungen allein auf das Kohlendioxid stützten. Auch der Weltklimarat unterscheide zwischen trockenem und feuchtem Treibhauseffekt, wozu etwa der hochwirksame Wasserdampf gehöre. "Mit seiner pseudowissenschaftlichen Betrachtung versucht Fritz Vahrenholt seiner Leserinnen und Leser zu täuschen", erklärt Müller: "Diese Arbeit ist keine Fußnote wert." Kommentieren Sie diesen Standpunkt hier: www.blog.naturfreunde.de
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