Das Dialogforum stieß auf großes Interesse bei den teilnehmenden Großkonzernen und mittelständischen Unternehmen, Verbänden, politischen Vertretern, Stiftungen und Managementberatungen. Beispiele aus der Praxis lieferten wichtige Impulse, wie in Unternehmen ein langfristiges Biodiversitätsmanagement etabliert werden kann. Dr. Elsa Nickel vom BMU, die das Dialogforum eröffnete, erklärte, dass Biodiversität "eines der dringlichsten Themen neben dem Klimawandel in der deutschen Umweltpolitik ist. Das Interesse von Unternehmen an diesem Thema steigt stetig. Auch gesamtwirtschaftlich ist es günstiger, sich dieser Herausforderung frühzeitig anzunehmen, als nachher für entstandene Schäden zu zahlen." Welche Ansätze gibt es, um Biodiversitätsleistungen zu messen und in Umweltmanagementsysteme zu integrieren? Mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Arnd Hardtke (Unternehmensberater und Vorstand im Verband für nachhaltiges Umweltmanagement) in seinem Vortrag. Er stellte die neue Leitlinie ISO 26000 vor, die Unternehmen dabei unterstützen soll, gesellschaftliche Verantwortung abzubilden und legte dar, inwieweit Biodiversität in diesem Standard berücksichtigt wird. Marion Hammerl (Global Nature Fund) berichtete über die neusten Entwicklungen zu Biodiversität bei den Umweltmanagementsystemen EMAS und ISO 14001 und stellte Indikatoren vor, um Biodiversität in Umweltmanagementstandards einzubetten. Trotz einer weitverbreiteten Naturverbundenheit in der Bevölkerung konkurriert Naturschutz nach wie vor mit vielen anderen Handlungsmotiven bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Die Diskussionsteilnehmer/-innen waren sich darüber einig, dass die Voraussetzung für eine glaubhafte Kommunikation eigene Aktivitäten und eine klare Positionierung des Unternehmens zum Biodiversitätserhalt sind. Zudem muss die Kommunikation verständlicher und einfacher werden und die emotionale Bedeutung des Themas transportieren, damit Botschaften bei Kunden ankommen und zu einer Verhaltensänderung führen. Es ist deshalb wichtig, dass neben der Politik auch Unternehmen und gesellschaftliche Akteure die Kommunikation dieses Themas noch intensiver verfolgen, um dessen Bedeutung zu unterstreichen und hierdurch ein stärkeres Bewusstsein in der breiten Bevölkerung zu schaffen. Das Dialogforum "Biodiversität und Unternehmen" ist ein Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt. Weitere Informationen sowie eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung finden Sie in Kürze unter: www.biologischevielfalt.de Das Forum wurde organisiert vom Projektteam des Forschungsvorhabens "Biodiversität und Unternehmen": dem Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg, dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. sowie dem Global Nature Fund (GNF) in Partnerschaft mit der 'Biodiversity in Good Company' Initiative.
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