Noch bis zuletzt wurden in Ländern wie Rumänien oder Bulgarien weiter tierquälerische Käfige aufgestockt - obwohl deren Verbot bereits 1999 beschlossen wurde. 2010 wurden in der EU noch 45 Prozent der Legehennen in konventionellen Legebatterien gehalten. Nach zwölf Jahren Zeit für die Umstellung besteht kein Grund, die Übergangsfrist nochmals zu verlängern. Diese Eier können in der EU nicht legal vermarktet werden und jede Ausnahme stellt die Verlässlichkeit des ganzen EU-Rechtssystems in Frage. Es ist richtig, dass EU-Kommissar Dalli sich nicht hat einwickeln lassen. Obwohl lange absehbar war, dass in vielen Mitgliedsstaaten nicht genug für die fristgerechte Umstellung getan wird, hat die EU-Kommission keinen Aktionsplan erstellt und auch Fragen des Parlaments zum weiteren Vorgehen nur unbefriedigend beantwortet. Sie ist nun mitverantwortlich für das entstandene Chaos. Würde die dreiste Missachtung des gemeinschaftlichen Rechts nicht geahndet, wären Betriebe in jenen Länder im Nachteil, die fristgerecht umgesetzt haben, wie Deutschland, Schweden oder Österreich. Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner fordert völlig zu Recht ein Vertragsverletzungsverfahren. Die Erfahrungen in Deutschland haben gezeigt, dass Verbraucher im Supermarkt gezielt zu Eiern aus alternativen Haltungsformen greifen - wenn sie die Wahl haben. 2007 stammten noch 67 Prozent der Eier aus Käfighaltung, 2010 waren es nur noch 16 Prozent. Die Fraktionspressestelle auf Twitter: twitter.com/#gruensprecher
Artikel drucken Fenster schließen |