Projektleiterin Meergans blickt auf fünf Jahre Schreiadlerschutz der Deutschen Wildtier Stiftung zurück. Auf dem Schreiadlersymposium, das am 29. September in Potsdam stattfindet, kommen alle namhaften Schreiadler-Experten aus Deutschland und Lettland zusammen, um Bilanz zu ziehen, Lösungsmöglichkeiten zur Rettung dieser stark gefährdeten Vogelart zu diskutieren und gemeinsam in die Zukunft zu schauen. "Zur Rettung des Schreiadlers ist in den letzten fünf Jahren viel passiert", sagt Margit Meergans. "Wir haben mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt 65 Jungvögel aufgezogen und zum ersten Mal eine große Anzahl von Vögeln mit Sendern versehen, um sie auf ihrer Reise in die Winterquartiere zu verfolgen", erläutert die Projektleiterin. Dabei haben die Wissenschaftler erstaunliche Erkenntnisse über die 10.000 Kilometer lange Flugroute gewonnen. Es gibt Schreiadler, die den kräftezehrenden Flug direkt übers Mittelmeer wagen, andere nehmen den Weg über Gibraltar. Doch die klassische Reiseroute führt über den Bosporus. "Dort lauern Wilderer den majestätischen Vögeln auf", sagt Margit Meergans. "Immer wieder haben wir Abschüsse von Schreiadlern zu beklagen", sagt sie betroffen. Schreiadler haben viele Feinde! Der Schutz auf den Zugwegen dieser seltenen Vögel ist eine große Herausforderung an den internationalen Artenschutz. Doch der Mangel an geeigneten Lebensräumen ist vielleicht das größte Problem für die bedrohte Adlerart. Deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung für die Sicherung und Optimierung von Lebensräumen ein neues Schutzprojekt gestartet. Neben der maßgeblichen Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) wird das Projekt durch das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Mit rund 1,5 Millionen Euro sollen in fünf Schreiadlerlebensräumen modellhaft Maßnahmen zum Schutz des Schreiadlers erprobt und die Vorkommen so langfristig gesichert werden. "Die Zukunft der Schreiadler in Deutschland hängt entscheidend vom Erhalt und der Wiederherstellung der Lebensräume ab", sagt Margit Meergans. "Um Interessenkonflikte zu lösen, müssen Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, aber auch Landnutzer, Naturschützer und Wissenschaftler gemeinsam an einen Tisch kommen - und dafür ist das Schreiadlersymposium ein wichtiger Schritt." Der Schreiadler im Sturzflug Das Schreiadlersymposium der Deutschen Wildtier Stiftung findet am 29. September 2011 ab 13 Uhr in der Universität Potsdam in Griebnitzsee (Campus Griebnitzsee, Universitätskomplex II, Haus 6) statt. Interviews mit Margit Meergans, Projektleiterin der Deutschen Wildtier Stiftung, Telefon 040/ 73339-1879 Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg, Telefon 040 73339-1874, Fax 040 7330278, E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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