![]() Massage: eine Anwendung mit vielen Facetten Viele glauben, dass es einer langwierigen Ausbildung bedarf, um "richtig" massieren zu können. Das stimmt nicht unbedingt: Es kommt darauf an, wen Sie massieren und was Sie mit der Massage erreichen wollen. Soll eine Krankheit geheilt werden, ist man häufig bei einem ausgebildeten Masseur am besten aufgehoben. Wollen Sie lediglich erreichen, dass der andere sich wohl fühlt, sind Zuneigung, Fingerspitzengefühl und einige Griffe völlig ausreichend. Folgende Anwendungsgebiete der Massage gibt es: Die therapeutische Massage Die therapeutische Massage wird gezielt eingesetzt, um Beschwerden zu lindern oder Krankheiten zu heilen. Sie ist mittlerweile ein fester Bestandteil der modernen Medizin. Wer diese Massage durchführen will, muss eine mehrjährige Ausbildung absolviert haben. Er muss grundlegende Kenntnisse über die Anatomie und die physiologischen Vorgänge im menschlichen Körper haben. Nur bestimmte Berufsgruppen sind berechtigt, Patienten mit therapeutischen Massagen zu behandeln. So dürfen zum Beispiel Krankengymnasten, auch Physiotherapeuten genannt, Masseure und Heilpraktiker mit einer entsprechenden Qualifikation solche Behandlungen durchführen. Die kosmetische Massage Die Ausbildung an einer Berufsfachschule für Kosmetik vermittelt Kenntnisse kosmetischer oder gesundheitsfördender Massagen. Diese dienen lediglich der allgemeinen Gesundheits- und Schönheitspflege. Absolventen einer solchen Schule sind nicht berechtigt, therapeutische Massagen anzubieten. Das betrifft auch Teilnehmer eines Massagekurses. Die Massage des Herzens Jeder Mensch verfügt über die angeborene Fähigkeit, mit einer Berührung bei einem anderen zum Wohlbefinden oder sogar zur Heilung beizutragen. Diese Begabung wenden wir oft unbewusst an, indem wir kleine Gesten oder Berührungen einsetzen. Auch bei einer entspannenden oder anregenden Massage greifen wir auf diese natürliche Fähigkeit zurück. Es ist unumstritten, dass eine solche "Laienmassage" nicht nur angenehm ist, sondern sogar heilend wirken kann. Häufig verwendete Massagegriffe Das Streichen kann anregend oder entspannend wirken - je nachdem, wie schnell und mit wie viel Druck massiert wird. Streichungen beeinflussen besonders den Lymphfluss positiv. Beim Reiben wird mit der Daumenkuppe oder dem Handballen etwas Druck ausgeübt und in kleinen Kreis- und Spiralbewegungen massiert. Mit Reibungen können Sie Muskelschmerzen lindern und Verspannungen lösen. Bei Knetungen behandeln Sie das fleischige Muskelgewebe wie einen Kuchenteig: Eine größere Hautpartie wird zwischen die Fingerspitzen genommen, gepresst, gedrückt und gerollt. Eine Knetmassage wenden Sie an, um Muskeln weicher zu machen und das Gewebe kräftig durchzuarbeiten. Um Schwingungen zu erzeugen, setzen Sie die Fingerspitzen auf die massierte Körperpartie auf, rütteln leicht vor und zurück und bewegen dabei die Hände voneinander weg. Diese Massage nimmt die massierte Person als leichte Wellenbewegung wahr. Schwingungen wirken entspannend. Massage mit Ölen, Pasten und Pulvern Es gibt die verschiedensten Massagetechniken, -griffe und -abläufe. Mindestens genauso wichtig wie die Massage selbst ist aber, was wir in den Körper hineinmassieren. Die in Ölen, Pasten und Pulvern enthaltenen Substanzen entfalten ihre Wirkung, wenn sie über die Haut aufgenommen werden - fast so, als würde man die Stoffe mit der Nahrung zu sich nehmen. Auf diese Art können wir dem Körper zuführen, was er braucht und was gut für ihn ist. Zum Massieren eignen sich am besten Öle. Noch immer glauben manche, dass Öl die Poren verstopft oder den Rückfettungsprozess der Haut stört. Beides trifft nicht zu, wenn Sie pflanzliche Öle verwenden. Im Gegenteil: Tägliche Ölmassagen bei Babys und Kleinkindern verbessern das Hautbild, straffen das Gewebe und kräftigen die Muskulatur. Bei einer Massage mit pflanzlichen Ölen gelangen außerdem die Substanzen über die Haut in den Körper. Achten Sie deshalb darauf, welche Wirkstoffe die Massagemittel enthalten. Öle sind nicht nur wertvolle Wirkstoffspender, sondern auch ideales Gleitmittel für die Hände. Mit gut eingeölten Händen können Sie über die Haut gleiten, streichen und "tänzeln". Welche Öle gibt es? Man unterscheidet bei den Ölen zwei Gruppen: fette und ätherische Öle. Basis- oder Trägeröle Fette Öle können direkt aus einer Pflanze gewonnen werden. Dazu gehören zum Beispiel Weizenkeimöl, Süßes Mandelöl oder Sesamöl. Diese Basis- oder Trägeröle werden wiederum als Grundlage zur Herstellung von Kräuterölen verwendet. Ätherische Öle Ätherische Öle eignen sich hervorragend als Zusatz für Massageöle. Sie müssen mit fettem Öl gemischt werden, da die meisten nicht pur auf die Haut aufgetragen werden dürfen. Das könnte zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen. Wenn Sie ätherische Öle einsetzen, kann die Massage zur kleinen "Aromatherapie" werden, denn diese Öle entfalten ihre Wirkung nicht nur beim Eindringen in die Haut, sondern gleichzeitig auch über den Geruchssinn. Als Faustregel für die Mischung gilt: Zu 30 ml des Basisöls geben Sie 3 Tropfen ätherisches Öl. Wichtig! Bei gleichzeitiger Gabe homöopathischer Präparate sollten Sie vor Beginn der Massage unbedingt mit Ihrem Homöopathen über die Verwendung ätherischer Öle sprechen. Manche Homöopathen sind nämlich der Ansicht, dass bestimmte ätherische Öle die Wirksamkeit einiger homöopathischer Medikamente aufheben können. Wirkung verschiedener Öle Ob Sie für die Massage ein anregendes, ein beruhigendes oder ein hautpflegendes Öl benutzen, hängt von Ihnen ab. Die folgenden Mischungen können Sie ganz einfach selbst herstellen. Für eine sehr trockene Haut eignen sich fette Öle wie Sesam- oder Avocadoöl besonders gut. Aber auch bei fettiger Haut kann man Öl verwenden, allerdings bevorzugt leichtere Öle, die schnell einziehen, wie zum Beispiel Mandelöl. Kräuteröle Öl nimmt die Wirkstoffe von Pflanzen besonders gut auf - deshalb liegt die Zubereitung eines Kräuteröls für eine Massage nahe. Grundlage für die Herstellung eines Kräuteröls ist ein fettes Öl, auch Basis- oder Trägeröl genannt. Besonders gut eignen sich Sesam- und Olivenöl. Diese beiden Öle nehmen die Eigenschaften der Kräuter ausgesprochen gut auf und transportieren sie bei der Massage tief in den Körper hinein. In Indien ist das Mischen von Kräuterölen eine richtige Wissenschaft. Viele Öle werden noch genauso hergestellt, wie es in den jahrtausendealten historischen Schriften nachzulesen ist. Oft wird sogar Milch mit den Kräutern und Ölen mitgekocht. Kräuteröle werden zur täglichen Gesundheitspflege eingesetzt. Im medizinischen Bereich sollen sie Beschwerden lindern und Geist und Körper stärken. Tipp! Für Massagen: "Reife Öle" Gereiftes Öl ist länger haltbar und zieht tiefer und schneller in die Haut ein. Erhitzen Sie dazu das Öl auf 110°C, lassen Sie es kurz abkühlen und gießen Sie es in eine dunkle Flasche ab. Nach dieser Behandlung eignet es sich besonders gut für Massagen und zur Körperpflege. Christina Voormann, Dr. med. Govin Dandekar Weitere Informationen und und über 1000 Adressen rund ums Thema Gesundheit finden Sie in ECO-Address.
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