Wie funktioniert diese Keimruhe? Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle zunächst zwar, aber dann wird die Keimblase nicht viel größer als einen Millimeter. Denn die Keimruhe hat eingesetzt - die Eizelle entwickelt sie sich in den nächsten 18 Wochen kaum weiter. "Die Ricke trägt also über Monate eine befruchtete Eizelle in ihrem Körper, ohne dass der Embryo weiterwächst", sagt Goris. Die energiezehrende Zeit der Paarung liegt im Hochsommer, da nun noch ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Die eigentliche Entwicklung des Nachwuchses erfolgt dagegen erst ab Dezember. Durch diese Pause von zirka viereinhalb Monaten wird die Geburt der Rehkitze nach 285 Tagen in eine vorteilhafte Jahreszeit verschoben. Kämen die Kitze im Winter auf die Welt, wäre es viel zu kalt. Außerdem gibt es für den Nachwuchs nicht genug zu fressen. Im Mai sind dann die Aufzuchtbedingungen in der von sattem Grün strotzenden Natur wieder optimal - und das Kitz kann wachsen und gedeihen. Das Prinzip der Keimruhe ist nicht nur bei Rehen bekannt. Auch Dachse, Marder, Seehunde und Fischotter nutzen diesen "Trick der Natur", um dem Nachwuchs bei der Geburt perfekte Bedingungen zu bieten. Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de Pressekontakt Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg, Telefon 040 73339-1874
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