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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.07.2011
Spitzenkoch Stefan Marquard: "Froschschenkel kommen mir nicht in den Topf"
Neue Studie: Europas Gourmets gefährden Asiens Frösche
München, 27. Juli 2011. Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife bekommt prominente Unterstützung von Spitzenkoch Stefan Marquard. "Ich verwende keine Froschschenkel", sagt Marquard. "Es ist schockierend, welche Mengen die Europäer verdrücken - ich dachte, Frösche essen sei längst passé." Eine neue Studie von Pro Wildlife und zwei US-Organisationen belegt, dass Froschbeine wieder en vogue sind: Jährlich importiert die EU mehr als 4.600 Tonnen Froschschenkel aus Asien - das entspricht bis zu 200 Millionen Fröschen. "Bei uns sind Frösche streng geschützt. Fast alle Froschschenkel, die in Europa auf den Tisch kommen, wurden in Indonesien aus der Natur gerissen - das ist moderner Kolonialismus", empört sich Marquard. Die Folgen für das Ökosystem sind verheerend: Ganze Froschbestände werden ausgerottet, Insekten nehmen überhand und die Bauern setzen vermehrt Pestizide ein.

Stefan Marquard setzt sich für die Erhaltung der Froschbestände ein
Foto: © M.Kranz
Schlechte Zeiten für Frösche
"Für ein Kilo Froschschenkel sterben etwa 20 bis 50 Frösche. Früher galten Froschschenkel als Delikatesse - heute werden sie für sechs Euro das Kilo verramscht, und das, obwohl viele Froscharten weltweit bedroht sind", sagt Marquard. Dies bestätigt auch Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife, Co-Autorin der Studie: "Vor allem die großwüchsigen Froscharten mit besonders muskulösen Hinterbeinen werden eingefangen und in die EU exportiert". Hierzu gehören vor allem Zahnfrösche (Limnonectes macrodon), südostasiatische Reisfrösche (Fejervarya limnocharis) und südostasiatische Mangrovenfrösche (Fejervarya cancrivora). In der EU sind Frankreich, Belgien und Holland mit 4.300 Tonnen die Hauptimporteure - nach Deutschland gelangen jährlich immerhin 1,5 Tonnen Froschschenkel.

"Die Froschbestände stehen ohnehin durch Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung und einen tödlichen Chytridpilz unter großem Druck - dass sie millionenfach eingesammelt werden, damit ihre Gliedmaßen in Kräuterbutter enden, könnte manchen Arten den Rest geben", befürchtet die Biologin Altherr. Denn nur etwa 15 Prozent der Froschlieferungen an die EU stammt aus Zuchten, der Rest wird in der Wildnis eingesammelt. Dort fehlen die Frösche in der Nahrungskette. Die Folge: Insekten und Schädlinge vermehren sich und werden mit Pestiziden bekämpft. Auch Fische, Vögel und Schlangen vermissen Frösche und Kaulquappen als Nahrungsquelle.

Marquard rät Kollegen von Froschschenkeln ab
In Indonesien scheiterten bislang die Versuche, die Naturentnahmen durch kommerzielle Froschfarmen zu ersetzen. In Indonesien sind die Frösche vielerorts bereits verschwunden, die ehemals sehr häufigen Zahnfrösche sind inzwischen auf der Internationalen Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Ob eine Froschlieferung aus Zucht oder aus der Wildnis stammt, ist kaum nachzuweisen. Stefan Marquard rät deshalb Kollegen, Restaurantbesitzern und Hobbyköchen grundsätzlich davon ab, Froschschenkel aufzutischen: "Den Tieren werden bei lebendigem Leib die Gliedmaßen abgetrennt. Mir ist Respekt vor dem Leben wichtig. Und wenn wir unseren Speiseplan erweitern, müssen wir darauf achten, dass nicht Natur zerstört wird. Solange Frösche aus der freien Wildbahn gefangen und so grausam getötet werden, sind Froschschenkel für mich tabu."

Der Bericht "Canapées to Extinction - The international trade in frogs' legs and its ecological impact" ist als Download unter www.prowildlife.de/sites/default/files/Frogs Legs_report_finalA4_web.pdf erhältlich.


Über Pro Wildlife:
Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wild€tie€ren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC), dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) oder der Konvention zum Er€halt der Biodiversität (CBD) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern.

Pro Wildlife ist Mitglied des Species Survival Network (SSN), einem Zusammenschluss von über 80 Verbänden weltweit, die sich dem Schutz bedrohter Wildtiere und -Pflanzen verschrieben haben.



Für weitere Informationen oder hochauflösendes Bildmaterial kontaktieren Sie bitte:

Sandra Altherr, Annette Sperrfechter
Pro Wildlife e.V.
Kidlerstraße 2
D-81371 München
Tel: 089/81299507
annette.sperrfechter@prowildlife.de
www.prowildlife.de



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