Sven Stöbener berichtet von der Pressekonferenz in München.
"Wir haben uns große Ziele gesetzt", erklärte Jochen Zeitz, Vorstandsvorsitzender von PUMA und Chief Sustainability Officer (CSO) von PPR. "Durch die Identifizierung und Quantifizierung unserer Umweltauswirkungen können wir schnell und effizient auf ökonomische und ökologische Risiken reagieren und somit Geschäftsrisiken minimieren. Damit sind wir auch optimal auf mögliche zukünftige gesetzliche Regelungen und die Pflicht zur Veröffentlichung vorbereitet". Puma unterscheidet in seiner Beschaffungskette insgesamt vier Zuliefererebenen, so genannte "Tiers". Diese erstrecken sich von der Rohstoffproduktion (Tier 4), über die Rohstoffverarbeitung (Tier 3), bis hin zu ausgelagerten Prozessen (Tier 2), und letztendlich zur Herstellung von Produkten (Tier 1). Die vierte Zuliefererebene, die Rohstoffbeschaffung, hat bei Puma die größten Umweltauswirkungen. Dort wo Rohmaterialien aus natürlichen Ressourcen gewonnen werden, wie etwa beim Anbau und der Ernte von Baumwolle, Viehzucht zur Ledergewinnung und der Produktion von Naturkautschuk, sind die größten Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten. Auf diesen Bereich der Wertschöpfungskette entfallen 36% der gesamten Treibhausgas-Emissionen (16,7 Millionen Euro) und 52% des Wasserverbrauchs (24,7 Millionen Euro. Das verdeutlicht, dass der höchste Wasserverbrauch bei der Produktion eines T-Shirts bereits auf der Vorstufe anfällt - dem Anbau der Baumwolle. Die direkten ökologischen Auswirkungen von PUMA durch die Emission von Treibhausgasen und den Wasserverbrauch beziffert das Unternehmen auf einen Wert von rund 7,2 Millionen Euro. Weitere 87,2 Millionen Euro entfallen auf die vier Zulieferebenen. "Die Veröffentlichung unserer ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung ist ein entscheidendes Instrument und ein Paradigmenwechsel, wie Unternehmen ihre tatsächlichen Kosten für die Nutzung von natürlichen Ressourcen ausweisen und in ihren Geschäftsprozessen berücksichtigen können und sollten", so Jochen Zeitz. "Ein besseres Verständnis und Bewusstsein für die Herkunft unserer Produkte, die Bereitstellung von Ressourcen durch die Natur und ihre begrenzte Verfügbarkeit tragen trotz des angestrebten Geschäftswachstums entscheidend dazu bei, ein robustes und nachhaltiges Geschäftsmodell für PUMA zu entwickeln, dessen Umweltauswirkungen wir noch besser kontrollieren und minimieren können." Good Practice als Beispiel für die Industrie Auch wenn PUMA erst am Anfang ist - und dies auch offen zugibt, so setzt das Unternehmen doch neue Maßstäbe in der ökologischen Unternehmensberichterstattung und hat bereits Nachahmer gefunden, wie z.B. BASF, Dow Chemical, Coca Cola, Siemens und Daimler. Diese und weitere Unternehmen sollen bereits bei Puma weitergehende Informationen über diese zukunftsweisende ökologische Gewinn- und Verlustrechnung angefragt haben. Jochen Zeitz begrüßt diese Anfragen und möchte hier die gesamte Industrie einladen mit PUMA weitere Schritte zu gehen. Dr. Richard Mattison, CEO von Trucost erklärt den Sinn solcher Maßnahmen: "Viele Unternehmen sind bereits heute mit immer weiter steigenden Herstellungskosten konfrontiert. Sie resultieren aus erhöhten Rohstoffpreisen, die wiederum im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Verfügbarkeit von Wasser stehen. Diejenigen Unternehmen, die ein Bewusstsein für ihre Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen innerhalb ihrer Wertschöpfungskette entwickeln, sind gut vorbereitet, wenn es darum geht, die Risiken steigender Rohstoffpreise und Versorgungsengpässe zu bewältigen". Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung im Haus der Wirtschaft in München. Wir wünschen Jochen Zeitz und seinem engagierten Team einen nachhaltigen Erfolg für die Zukunft. Die vollständige Pressemitteilung von PUMA finden Sie hier . Fritz Lietsch, Chefredakteur forum Nachhaltig Wirtschaften, trifft Jochen Zeitz, CEO Puma: Das exklusive Interview zur weltweit ersten ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung . Weitere Informationen finden Sie auf www.forum-csr.net sowie auf www.business-biodiversity.eu.
Artikel drucken Fenster schließen |