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Tierschutz zum Markenkern machen: Verbraucher wollen keine Käfigeier
Zur stark gestiegenen Zahl der Eier-Importe in den letzten Jahren erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Angesichts der neuesten Zahlen des statistischen Bundesamtes muss sich die deutsche Geflügelwirtschaft fragen lassen, warum Sie jahrelang den Verbraucher-Trend boykottiert hat. Nachgefragt werden fast ausschließlich Eier aus ökologischer-, Freiland oder Bodenhaltung. Käfigeier werden kaum gekauft. Die Industrie hat sich auf diese Marktsituation nicht eingestellt. 2010 wurden insgesamt 8,1 Milliarden Eier nach Deutschland eingeführt. Somit stammt mittlerweile fast jedes zweite Ei nicht aus heimischer Produktion.

Leider hat ein Großteil der Eier-Wirtschaft nach Inkrafttreten des von Renate Künast durchgesetzten Käfighaltungsverbots nicht die Chance genutzt, die Produktion tierschutzgerecht umzustellen. Vielmehr hat man damals auf einen Regierungswechsel und eine Aufhebung des Käfighalteverbotes gesetzt. 2006 wurde dann die Käfighaltung mit einigen kosmetischen Veränderungen durch die große Koalition wieder hoffähig gemacht. Trotzdem hat die Entwicklung seitdem eines ganz klar gemacht: Die Verbraucher wollen das Käfig-Ei nicht. Das Ei mit der "3" ist mittlerweile fast vollständig vom Markt verschwunden. Ende 2010 hat auch das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass die Wiedereinführung der Käfighaltung nicht mit dem Tierschutz nach Art. 20a GG zu vereinbaren ist. Bis März 2012 hat die Bundesregierung nun Zeit, eine tierschutzgemäße Neuregelung vorzulegen. Und wieder lamentieren die deutschen Hühnerbarone über die Einführung von Tierschutzstandards, statt ihre Unternehmen auf die Situation am Markt einzustellen. Dabei wäre jetzt, ein Jahr vor der Kennzeichnungspflicht auf EU-Ebene, die Gelegenheit, Tierschutz europaweit zum Markenkern zu machen.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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