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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Deutsche Umwelthilfe e.V., D-78315 Radolfzell
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 26.04.2011
Ab heute: Nur noch Fisch von auswärts
Am morgigen Mittwoch (27. April) haben die Deutschen ihren "Fish Dependence Day" erreicht und seit Jahresbeginn so viel Fisch verzehrt wie von der heimischen Fischerei in europäischen Gewässern gefangen wird - Abhängigkeit der EU von Fischimporten nimmt weiter zu - Bündnis OCEAN2012 fordert Stopp des faktischen Exports der EU-Überfischung ins Ausland

Berlin, 26.04.2011: In Deutschland wird weit mehr Fisch verzehrt als die heimische Fischerei in europäischen Gewässern fängt. Bereits am morgigen Mittwoch wird rechnerisch der so genannte "Fish Dependence Day" erreicht, der Tag, von dem an bis zum Ende des Jahres jeder hierzulande konsumierte Fisch von außerhalb kommt. Darauf weisen die Verbände der OCEAN2012-Kampagne hin, die sich im Rahmen der Reform der europäischen Fischereipolitik gegen die Überfischung der Meere innerhalb und außerhalb der EU und für eine nachhaltige Fischereiwirtschaft engagieren. Immer noch nehme unsere Abhängigkeit von externen Fischbeständen zu.

"Die EU verfügt über die größten Fischereigewässer der Welt - doch überwiegend werden sie nicht verantwortungsvoll bewirtschaftet. Um unseren wachsenden Appetit auf Fisch zu stillen, exportieren wir die Überfischung in andere Teile der Welt", sagt Nina Wolff, Meeresschutz-Expertin der Deutschen Umwelthilfe und Koordinatorin von OCEAN2012 in Deutschland. "Wie wir dieser zerstörerischen Tendenz entgegenwirken können, liegt auf der Hand: Die europäischen Fischbestände müssen wieder so weit aufgebaut werden, dass sie nachhaltig befischt werden können. Zugleich dürfen wir nur so viel verbrauchen, wie wir den Beständen nachhaltig entnehmen können."

Der 27. April ist das errechnete Datum, ab dem Deutschland für den Rest des Jahres auf den Import von Fisch und Meeresfrüchten angewiesen ist. Dies geht aus einem gemeinsamen Bericht der englischen New Economics Foundation und von OCEAN2012 hervor (Link zum Bericht). Mit der Studie wurde für die Europäische Union und jeden einzelnen Mitgliedstaat das Maß an Selbstversorgung ermittelt. Der auf Kalendertage umgerechnete Eintritt der Abhängigkeit von Einfuhren wird als "Fish Dependence Day" des jeweiligen Staates ausgedrückt.

"Mehr Fisch zu verzehren als die EU-Gewässer hergeben bedeutet, die Zukunft der Fischbestände und der von ihnen lebenden Küstengemeinschaften aufs Spiel zu setzen. Wir riskieren Jobs und Existenzen in der EU und weit darüber hinaus", sagt Aniol Esteban von der New Economics Foundation und OCEAN2012, der den Bericht mitverfasst hat. "Die Bankenkrise hat uns die Gefahren gelehrt, über unsere finanziellen Verhältnisse zu leben. Eine noch größere Gefahr geht davon aus, über unsere ökologischen Verhältnisse zu leben. Die gute Nachricht ist, dass wir im Rahmen der gegenwärtigen Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik in der EU das Ruder herumreißen können."

Die EU insgesamt benötigt etwa die Hälfte des Jahres - ab dem 3. Juli 2011 - Fisch von außerhalb. Seit 2000 lag das errechnete Datum der EU-weiten Abhängigkeit von Fischimporten jeweils früher als im Vorjahr. Der Fish Dependence Day wird heute fast einen Monat eher erreicht - was unsere zunehmende Abhängigkeit von Fischen aus auswärtigen Gewässern unterstreicht. Fischimporte aus Drittstaaten verschleiern für die Verbraucherinnen und Verbraucher die Folgen der Überfischung der heimischen Bestände. In den Kühltheken der Supermärkte ist Überfischung nicht sichtbar.

"Dieser Bericht unterstreicht: Wenn die Menschen nachhaltige Fischprodukte wollen, müssen sie bei den Entscheidungsträgern eine verantwortungsvolle Fischereipolitik einfordern. Die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik muss an erster Stelle die ökologische Nachhaltigkeit der Europäischen Fischereien sicherstellen", so Nina Wolff.

Hinweise für Redaktionen:

Briefing zum Fish Dependence Day in deutscher Sprache www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/Fish_Dependence_Day_Briefing_Deutsch.pdf

Englischsprachiger Bericht zum Fish Dependence Day in Europa www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/2011_Fish-Dependence-Day-Report.pdf

sowie unter www.duh.de/2508.html


Der Fish Dependence Days wird erreicht

 in Portugal am 26. April
 in Italien am 30. April
 in Spanien am 8. Mai
 in Frankreich am 13. Juni
 in Großbritannien am 16. Juli.

OCEAN2012 ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die im Rahmen der Reform der europäischen Fischereipolitik Überfischung und destruktive Fischfangmethoden beenden und eine angemessene und gerechte Nutzung der Fischbestände durchsetzen wollen. OCEAN2012 schlägt einen neuen, sich an Grundprinzipien orientierenden Denkansatz für das Fischereimanagement in den Gewässern der EU und für die EU-Flotte weltweit vor.

OCEAN2012 wurde von der Pew Environment Group gegründet und wird von ihr koordiniert. Die Pew Environment Group ist die Naturschutzabteilung des Pew Charitable Trusts, einer Nichtregierungsorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Überfischung der Ozeane zu beenden. Zum Lenkungsausschuss von OCEAN2012 gehören: Coalition for Fair Fisheries Arrangements, Ecologistas en Acción, The Fisheries Secretariat, nef (new economics foundation), die Pew Environment Group und Seas At Risk.

In Deutschland sind folgende Organisationen Mitglied von OCEAN2012: DEEPWAVE e. V., Deutsche Umwelthilfe e. V., EuroNatur, Evangelischer Entwicklungsdienst e.V., Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V., Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e. V., M.E.E.R. e. V., NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.), Pro Wildlife e. V. und Reef Check e. V.

Für Rückfragen:
Dr. Nina Wolff
Koordinatorin von OCEAN2012 in Deutschland
Projektmanagerin Meeresnaturschutz
Deutsche Umwelthilfe e. V.
Hackescher Markt 4
10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-84, Mobil: 0170 8127346, E-Mail: wolff@duh.de

Aniol Esteban
Mitglied des Lenkungsausschusses und Koordinator von OCEAN2012 in Großbritannien
Leiter Umweltökonomie
nef (the new economics foundation)
3 Jonathan Street
London
SE11 5NH

Tel.: +34 656192262, E-Mail: aniol.esteban@neweconomics.org






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