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Autobahn-Katastrophe bei Rostock steht im Kontext von Klimawandel und falscher Landnutzung
Sandstürme sind in Mitteleuropa in erster Linie die Folge falscher Landnutzung und keine Naturkatastrophen!
Mit Bestürzung hat der Beirat des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) die Meldung über den Sandsturm am Freitag, 8. April 2011, in Mecklenburg-Vorpommern und die dadurch ausgelösten Massenkarambolage mit acht Todesopfern und über 100 Verletzten zur Kenntnis genommen.

Der verheerende Sandsturm südlich von Rostock darf nicht nur als die Verkettung unglücklicher klimatischer und lokaler Ereignisse interpretiert werden, denn Frühjahrsstürme sind ein bekanntes Phänomen, Sandstürme in Mitteleuropa aber in erster Linie die Folge falscher Landnutzung und keine Naturkatastrophen. Sie stehen im Zusammenhang mit:
  • mangelhafter Humuswirtschaft und zerstörter Bodenstruktur,
  • fortschreitender Monokultur durch falsche wirtschaftliche Anreize,
  • pauschalen Agrarsubventionen ohne ausreichende Bindung an Standortbedingungen und landschaftliche Eigenarten.

Der bdla weist darauf hin, dass Wissenschaft und Praxis dies seit Jahrzehnten darlegen und voraussagen. So existiert bspw. das Instrument der Landschaftsplanung, in der winderosionsgefährdete Flächen identifiziert und geeignete Landnutzungen, die eine dauerhafte Bodendeckung gewährleisten, bestimmt werden. Diese Vorsorgeplanung wird aber von der Politik nicht entsprechend aufgegriffen, der gesetzliche Auftrag von der Verwaltung häufig nur unzureichend wahrgenommen.

Erforderlich ist eine verantwortungsvolle, nachhaltige Landnutzungspolitik und konzeptionelle Vorsorge. Die Agrarpolitik muss in der gesamten Fläche effektive Anreize schaffen für eine landwirtschaftliche Praxis, die sich auf die Umwelt nicht negativ, sondern förderlich auswirkt. Die Bindung von Agrarsubventionen an klare landschaftsbezogene Ziele ist überfällig und muss Richtschnur für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik sein.

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla
Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin
Tel. 030 27 87 15-0, Fax 030 27 87 15-55
info@bdla.de, www.bdla.de
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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