Für das Bundeslandwirtschaftsministerium ist alles nachhaltig, was gesetzlich zugelassen ist. Das macht die Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Gerd Müller auf meine Frage zu den Nachhaltigkeitskriterien im "Bundesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus und anderen Formen der nachhaltigen Landwirtschaft" deutlich. Eine eigene Nachhaltigkeitsdefinition schließt er eindeutig aus. Stattdessen verweist die Antwort auf die Anerkennung verschiedener existierender Zertifizierungssysteme, die weder einheitlich sind noch besonders hohe Standards haben. Damit führt die Bundesregierung den Nachhaltigkeitsbegriff ad absurdum. Die Öffnung des Bundesprogramms für Ökologischen Landbau durch Union und FDP im letzten Herbst hatte nur ein Ziel: dem Ökolandbau weitere Fördermittel zu entziehen. Trotz aller gegenteiligen Behauptungen hält die Bundesregierung an ihrem ideologischen Feldzug gegen den Ökolandbau fest. Die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher spielen für Union und FDP - genauso wie bei der Energiepolitik - keine Rolle. Gegenüber der konventionellen Landwirtschaft hat der Ökolandbau insbesondere bei der Forschung einen hohen Nachholbedarf. Das Bundesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus sollte helfen, diese Lücke zu verkleinern. Das versuchen Union und FDP mit allen Mitteln zu verhindern.
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