Rund um den Globus gerät das Klima aus dem Lot. Schon der Sommer 2010 war geprägt von Wetterextremen. Große Gebiete Pakistans gingen unter, weil die vom Gletschereis gespeisten Flüsse immer mehr Wasser aufnehmen mussten. In Russland brannte angesichts anhaltend hoher Temperaturen über Wochen der Wald. In Mitteleuropa gab es Hochwasser. Die Andenstaaten erlebten einen extrem kalten Winter. Und nun leiden große Landstriche Australiens an den Folgen des Temperaturanstiegs in den ozeanischen Deckschichten und der Klimaschwankungen (Oszillation). Die Wassermassen haben eine Fläche so groß wie ein Drittel Westeuropas überflutet. Und auf der anderen Seite Australiens wütet die Hitze mit Waldbränden und Trockenheit. Auch Brasilien erlebt gerade extremes Hochwasser und gewaltige Erdrutsche. Nach dem Jahr der Naturkatastrophen 2010 beginnt auch das neue Jahr mit Extremen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Folgen der steigenden Treibhausgasemissionen erst mehrere Jahrzehnte später sichtbar werden. Schon heute ist klar, dass sich der anthropogene Klimawandel beschleunigt. Viel Zeit wurde bisher verschwendet, um die Prozesse zumindest zu verlangsamen. Trotz des Kyoto-Vertrages stiegen die Treibhausgasemissionen im letzten Jahrzehnt um mehr als ein Drittel. Und was sagt der Bundesumweltminister dazu? Welcher Anlass als die Zunahme weltweiter Wetterextreme wäre besser geeignet, mehr Klimaschutz in Deutschland und Europa zu fordern? Dies umso mehr, weil die von der Vorgängerregierung eingeleiteten Maßnahmen noch nicht ausreichen, um das beschlossene Ziel von minus 40 Prozent Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Doch von Dr. Norbert Röttgen (CDU), der sonst jede Gelegenheit nutzt, sich in den Medien zu platzieren, ist nichts zu hören. Der Umweltminister ist für Umweltfragen zuständig, im Zentrum steht hierbei seit Anfang der neunziger Jahre der Klimawandel. Jetzt muss vielleicht gesagt werden: stand im Zentrum bei den Ministern Töpfer, Merkel, Trittin und Gabriel. Bis es zu Schwarz-Gelb kam. Im Interesse der Sache: Setzen Sie, Herr Dr. Röttgen, bitte den Schwerpunkt auf mehr Umwelt- und Klimapolitik in Berlin. Es ist Ihre Verpflichtung, die Stimme laut zu erheben, wenn das Klima verrückt spielt. Kommentieren Sie diesen Standpunkt hier: www.blog.naturfreunde.de Rückfragen bitte an NaturFreunde Deutschlands Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur Michael Müller (0172) 246 21 25 mueller@naturfreunde.de www.presse.naturfreunde.de
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