![]() Christian Vagedes, Vorsitzender der Veganen Gesellschaft Deutschland: "Pflanzenmilch entlastet die Umwelt deutlich. Sie ist ein großer Beitrag zur weltweiten Nahrungsmittelgerechtigkeit. Im Gegensatz zu Kuhmilch sind pflanzliche Milchalternativen zudem ein großes Plus für die Gesundheit der Konsumenten. Zudem muss für die Erzeugung von veganen Milchprodukten kein Tier leiden oder sterben. Dennoch liegt der Mehrwertsteuersatz für Pflanzenmilch unverständlicherweise bei 19 Prozent, während Kuhmilch nur mit 7 Prozent besteuert wird. Diese Ungerechtigkeit muss geändert werden. Es kann nicht sein, dass vegane Konsumenten für ihre Entscheidung, pflanzliche Milchprodukte zu konsumieren, mit einem viel zu hohen Steuersatz beim Einkauf an der Kasse abgestraft werden." Für 75 Prozent der Waren des täglichen Bedarfs gilt in Deutschland ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent - vom Grundnahrungsmittel bis zum orthopädischen Gerät. Davon profitieren vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen. Vagedes: "Aufgrund der eindeutigen Faktenlage müsste es sogar umgekehrt sein: die Steuer für Pflanzenmilch müsste deutlich unter der für Tiermilch liegen. Hinsichtlich ökologischer und ethischer Aspekte - sowie auch der ungleichen Welternährungslage - ist Kuhmilch ein allumfassendes Desaster." Die Vegane Gesellschaft Deutschland hatte den Koalitionsausschuss der Bundesregierung mit der Bitte angeschrieben, dass die tagende Arbeitsgruppe zum Thema Mehrwertsteuerreform die notwendige Senkung der Steuer für pflanzliche Milchprodukte mit berücksicht. Auch der zuständige Staatssekretär Hartmut Koschyk sowie die Fraktionsvorsitzenden der Parteien erhalten ein entsprechendes Schreiben. Für den Fall, dass Berlin untätig bleibt, will die Vegane Gesellschaft Deutschland umgehend an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages herantreten. "Die dafür notwendigen 50 000 Unterschriften bekommen wir ruckzuck.", sagte Vagedes.
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