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Umwelt & Naturschutz   
Ignorante Donaufachleute machen bei Giftkatastrophe in ungarischer Aluminiumfabrik die Augen zu
Forscher bleiben im Elfenbeinturm. Unglaublich, aber wahr: Tagungsteilnehmer handeln ihr Programm ab, als ob nichts gewesen wäre - EIN KOMMENTAR VON HEINZ WRANESCHITZ
EIN KOMMENTAR VON HEINZ WRANESCHITZ

Von wegen, Forscher wollen raus aus dem Elfenbeinturm: Die Teilnehmer der Tagung "Future for the Danube Area" haben Anfang Oktober 2010 genau das Gegenteil bewiesen.

Genau an dem Tag, an dem die roten, stinkigen, giftigen Abwässer aus der ungarischen Aluminiumfabrik in Ajka kurz vor einem Seitenarm der Donau standen, kamen Dutzende europäischer Fachleute in Brüssel zusammen, um über "die verschiedenen Chancen und Herausforderungen der Umwelt- und insbesondere der Wasserpolitik im europäischen Donauraum" zu theoretisieren. Das Geld für den Treff stammt auch vom Land Baden-Württemberg und aus dem Etat des Bundesforschungsministers.

Doch statt die Tagesordnung kurzfristig auf die akut-praktischen Probleme der Menschen am Unterlauf des europäischen Stroms umzustellen, trugen sie ungerührt weiter aus ihren hehren, klinisch sauberen Manuskripten vor. Beispiel gefällig? Ein deutscher Professor führte aus, es sei ihm "gelungen, durch den Zusatz von Aktivkohle Restverschmutzungen in Kläranlagenabläufen - z.B. Hormone oder Medikamentenrückstände - maßgeblich zu reduzieren." Welch ein Hohn angesichts der Katastrophe!

Die Pressesprecherin der Hochschule Biberach - hier lehrt jener Professor - auf die Nachfrage, ob es wahr sei, dass die Tagungsteilnehmer die aktuelle Situation schlicht ignorierten: "Ja, leider, da liegen Sie richtig. Ich hatte extra nachgefragt, ob der Rote Schlamm thematisiert wurde", bestätigt sie das ignorante Wissenschaftlergehabe. Da bleibt einem doch die Spucke weg!

 
Quelle: Heinz Wraneschitz, D-91452 Wilhermsdorf
http://www.bildtext.de
heinz.wraneschitz@t-online.de
    

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