Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 03.09.2010
Ökologen fürchten Krill-Rückgänge
Antarktische Krebstierchen leiden unter boomenden Aquakulturen
Krill: Die kleinen Krebstierchen sind bedeutend für die Nahrungskette (Foto: Brit. Antarctic Survey)
Oslo/Hamburg (pte/03.09.2010/11:25) - Antarktischer Krill spielt in der Nahrungskette eine wichtige Rolle, denn er ist Nahrung für zahlreiche andere Lebewesen. Experten gehen davon aus, dass Krill aufgrund der riesigen Menge zu den größten Proteinquellen der Erde zählt. Nun warnen Ökologen davor, dass der Druck der globalen Fischindustrie dem nur sechs Zentimeter großen Krill stark zusetzen könnte.


"Krill spielt in der weltweiten Aquakultur eine immer größere Rolle", so Meeresbiologe Volker Siegel vom Hamburger Institut für Seefischerei www.bfa-fish.de gegenüber pressetext. Fischmehl aus Krill ist hochwertiger als jenes, das aus anderen Fischen gewonnen wird. Siegel schätzt das Gesamtvolumen des weltweiten Krills auf etwa 60 Mio. Tonnen. "Es gibt jedoch große Verbreitungsschwankungen. In den Gewässern um die Südshetland-Inseln ist die Dichte an Krill besonders hoch."

Wichtiger Bestandteil der Nahrungskette unter Druck

Das Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) hat die jährliche Fangmenge des Krills mit 3,47 Mio. Tonnen festgelegt. Derzeit werden rund 150.000 Tonnen gefischt. "Das größte Problem dabei ist, dass die tatsächliche Krill-Fischerei nur ein relativ kleines Fanggebiet im Südwest-Atlantik umfasst. Dort kann es daher zu einem überproportionalen Rückgang von Krill kommen", erklärt der Experte.

"Der Antarktische Krill (Euphausia superba) kann bis zu sechs Jahre alt werden und wird erst mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif", erklärt Siegel. Das mache ihn anfälliger gegen Überfischung als bisher angenommen. Die Klimaänderung ist ein zweites Problem für die kleinen Krebstierchen, die zum Überleben das kalte Wasser und die Eisschollen brauchen. Daten deuten daraufhin, dass die Meeres-Erwärmung in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Abnahme der Bestände geführt hat.

Kritik am Nachhaltigkeits-Zertifikat

Kritik an der Krill-Fischerei richtet sich vor allem gegen die norwegischen Aker Biomarine www.akerbiomarine.com Fischereigesellschaft, die sich auf Krill in der Antarktis spezialisiert hat. Für die Aquakulturen - vor allem in der Lachszucht - hatte das Unternehmen 2009 rund 6.200 Tonnen Krill gefangen. In den ersten sechs Monaten 2010 stieg die Menge auf 8.600 Tonnen an.

Umweltschützer kritisieren nun, dass das Unternehmen im Mai das Marine Stewardship Council (MSC) Zertifikat für nachhaltige Fischerei www.msc.org bekommen hat. Mitglieder der Pew Environment finden die Jagd nach Krill für die Herstellung von Fischmehl für Aquakulturen als nicht zertifizierbar. Für Siegel ist das eine politische Frage: "Bei der MSC-Zertifizierung geht es darum, in welchem Zustand die Gesamtbestände sind und ob diese gesichert bzw. gut gemanagt sind oder nicht."

Siegel sieht einen Ausweg darin, dass in bestimmten Zonen Krill-Fischerei in kleinem Rahmen erlaubt werden sollte. "Das wäre wesentlich klüger als ein ozean-weites Limit", erklärt der Experte. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-307

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber